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2022 lag der Weinkonsum bei 237 Millionen Liter, was einem Rückgang von 18 Millionen Liter gegenüber 2021 entspricht. Die Abnahme zeigte sich bei allen Weinsorten. Es ist jedoch eine Präferenz für Schweizer Weine festzustellen. Der Marktanteil Letzterer belief sich für das Jahr 2022 auf 37 Prozent, das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Zahlen dieses Artikels stammen aus der weinwirtschaftlichen Statistik «Das Weinjahr 2022». Diese Statistik gibt ausserdem Auskunft über die Lagerbestände per 31. Dezember 2021 sowie über Weinproduktion, -importe und -exporte im Betrachtungszeitraum.
 

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Leichter Rückgang der Rebfläche

Die gesamtschweizerische Rebfläche betrug im Jahr 2022 insgesamt 14 606 Hektaren; das sind 23 Hektaren weniger als im Vorjahr (–0,2%). Die mit weissen Rebsorten bepflanzte Fläche von insgesamt 6451 Hektaren (+0,1%) machte 44 Prozent der Gesamtfläche aus. Rote Rebsorten wurden auf 8155 Hektaren (–0,4%) angepflanzt, was 56 Prozent der Gesamtfläche entspricht.

Qualitativ und quantitativ hervorragende Weinernte 2022

Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz 99 Millionen Liter Wein produziert, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 63 Prozent entspricht. Die Weinernte 2021 war historisch gesehen die niedrigste seit 1957 gewesen – dies aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen, die je nach Region unterschiedlich ausgeprägte Auswirkungen hatten. Die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr variierte demnach je nach Region stark. In der Deutschschweiz wurden insgesamt 16 Millionen Liter Wein produziert, was einem Anstieg um 94 Prozent entspricht. In der Westschweiz waren es mit einem Erntevolumen von 78 Millionen Litern 63 Prozent mehr als noch 2021.

In der italienischen Schweiz (Tessin und Mesolcina) war der Anstieg weniger ausgeprägt. Dort fiel die Ernte mit insgesamt 5 Millionen Litern um 8 Prozent höher aus als im Jahr 2021. Zusammengefasst waren die Wärme und die Trockenheit des Jahres 2022 für die Reben günstig, und das sowohl für die Reifung der Trauben als auch die Bekämpfung von Krankheiten. Ende Juni traten zwar erste Symptome auf, dank der Arbeit der Weinbäuerinnen und Weinbauern konnten sie aber unter Kontrolle gehalten und auf einzelne Gebiete begrenzt werden. So konnte die Anzahl der Behandlungen reduziert werden.

Das Jahr 2022 war auch durch das fast vollständige Ausbleiben von Frühjahrsfrost und Hagel gekennzeichnet. Dies ermöglichte eine gute Blüte und eine optimale Entwicklung der Trauben. Auch wenn die Trockenheit sicherlich eine Belastung für die Reben war, konnten die Verluste dank der Bewässerungssysteme in Grenzen gehalten werden. Die Niederschläge Ende August trugen dazu bei, dass die Trauben an Volumen zulegen konnten, was den Winzerinnen und Winzern nicht nur in Bezug auf die Qualität, sondern auch hinsichtlich der Menge eine hervorragende Ernte bescherte.

Schweizer Weine gewinnen Marktanteile bei rückläufigem Konsum

Der Gesamtweinkonsum im Jahr 2022 betrug 237 Millionen Liter, was einer Abnahme um 18 Millionen Liter (–7%) entspricht. Konsumiert wurden 83,7 Millionen Liter Weisswein und 153,5 Millionen Liter Rotwein. Der Rückgang des Weinkonsums im Vergleich zu 2021 zeigte sich sowohl beim Weisswein (–5%) als auch beim Rotwein (–8%). Auch der Konsum von Schaumwein war 2022 rückläufig. Er nahm um 9,3 Prozent ab und lag bei 21 Millionen Liter. Der Vergleich zwischen dem Konsum von schweizerischen und ausländischen Weinen zeigt ein positiveres Bild. Im Jahr 2022 wurden 87,7 Millionen Liter Schweizer Wein konsumiert, was einem Rückgang von lediglich 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Konsum ausländischer Weine belief sich auf 149 Millionen Liter und ging stärker zurück, nämlich um 9,4 Prozent. Der Marktanteil des Schweizer Weins stieg damit von 35,4 Prozent im Jahr 2021 auf 37 Prozent im Jahr 2022. Der Konsum von Schweizer Rotwein belief sich auf 44 Millionen Liter, das sind lediglich 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Weissweinkonsum betrug 43 Millionen Liter Wein, das sind 2 Millionen Liter weniger (–5%) als im Jahr 2021.

Weniger ausländischer Wein importiert, Exporte konstant

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 178 Millionen Liter Wein in die Schweiz importiert. Die Gesamtimporte sind damit verglichen mit dem Jahr 2021 um 11,7 Millionen Liter zurückgegangen (–6,2%). Die Importe innerhalb des Zollkontingents waren ebenfalls deutlich rückläufig und betrugen 148 Millionen Liter (–10,6 Mio. Liter; –6,7%). Das Zollkontingent (170 Mio. Liter) wurde somit wie in den Vorjahren nicht ausgeschöpft.

Sowohl die Importe von Weisswein als auch von Rotwein gingen zurück, wobei beim Rotwein ein stärkerer Rückgang zu verzeichnen war. Die Rotweinimporte nahmen um 8,7 Prozent ab, während die Weissweinimporte wenig sanken (–1,7%). Für das Jahr 2022 beliefen sich die Gesamtimporte an Rotwein auf 111 Millionen Liter, davon 73 Millionen Liter in Flaschen und 38 Millionen Liter als Offenwein. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr lässt sich hauptsächlich durch die Importe von Rotwein in Flaschen erklären, die um 11,9 Prozent zurückgingen. Offen importierter Rotwein verzeichnete lediglich eine Abnahme von 1,9 Prozent. Die Weissweinimporte betrugen im Jahr 2022 insgesamt 40,8 Millionen Liter, davon 22,9 Millionen Liter in Flaschen und 17,9 Millionen Liter als Offenwein. Verglichen mit dem Vorjahr gingen die Importe von Weisswein in Flaschen um 5,2 Prozent zurück, während die Importe von Weisswein als Offenwein um 3,1 Prozent zulegten. Im Jahr 2022 wurden 23,6 Millionen Liter Schaumwein in die Schweiz importiert, das entspricht einer leichten Zunahme von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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