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Im Jahr 2023 wurden mehrere Gesuche um Änderung der Pflichtenhefte von als GUB oder GGA eingetragenen Erzeugnissen gestellt.
 

2023 wurden keine neuen Bezeichnungen in das Eidgenössische Register der GUB und GGA aufgenommen. Fünf Gesuche um Änderung der Pflichtenhefte wurden teilweise oder gesamthaft gutgeheissen. Sie betreffen die GUB Emmentaler, Walliser Roggenbrot, Walliser Raclette sowie die GGA Appenzeller Mostbröckli und Berner Zungenwurst. Das Gesuch um Änderung der Form der GUB Walliser Roggenbrot und das Gesuch um Genehmigung der Zugabe von Heupulver zur Förderung der Lochbildung für die GUB Emmentaler wurden abgelehnt. Im letzteren Fall hat die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland Einsprache gegen den betreffenden Entscheid eingelegt. Es wurden drei Gesuche um Änderung der Pflichtenhefte eingereicht. Sie betreffen die GUB Formaggio d’alpe ticinese, Zuger Kirsch / Rigi Kirsch und die GGA Saucisse d’Ajoie. Die Eintragungsgesuche für die GUB Grappa Ticino und die GGA Absinthe du Val de Travers sind nach wie vor hängig.

Das Schweizer GUB-/GGA-Register umfasst derzeit 42 Eintragungen, darunter 25 geschützte Ursprungsbezeichnungen (GUB) und 17 geschützte geografische Angaben (GGA).
 

GUB-/GGA-Register am 31. Dezember 2023 (einschliesslich Anzahl Betriebe und Produktionsmengen)

Internationaler Schutz der geografischen Angaben

Auf internationaler Ebene wurde der Austausch mit der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit dem Agrarabkommen CH-EU fortgesetzt. Für die GUB Huile de noix vaudoise, Jambon de la Borne und Boutefas wurde ein Gesuch um Aktualisierung der Liste der geografischen Angaben (g. A.) eingereicht, die gegenseitig anerkannt werden.

Ausserdem hat der Bund auf der Grundlage von Artikel 16b des Landwirtschaftsgesetzes seine Unterstützung für Branchenorganisationen auf internationaler Ebene fortgeführt. Er übernimmt einen Teil der Kosten, die durch die von den Branchen angestrengten Verfahren anfallen, beispielsweise im Rahmen des Verfahrens zur Eintragung der Marke Gruyère in den USA.

Nationales Forum der GUB und GGA

Am 6. September 2023 fand das vierte nationale Forum der GUB und GGA statt – parallel zu den Reflexionstagen der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP. Ziel dieser Plattform ist es, die guten Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren sowie Expertinnen und Experten der GUB- und GGA-Branchen, dem Bund und anderen Institutionen (Zertifizierungsstellen, Kantonschemikerinnen und Kantonschemikern usw.) aufrechtzuerhalten, indem der Dialog über aktuelle Themen angeregt wird. Rund 30 Personen nahmen am Forum teil. Thematisiert wurden die Bekämpfung von Betrug und Nachahmungen.

Überwachungstätigkeit des BLW im Bereich der Kennzeichnung von Landwirtschaftsprodukten

Im Rahmen seiner Überwachungstätigkeit führte das BLW im Jahr 2023 seine jährlichen Inspektionen der sechs Zertifizierungsstellen durch, die im Bereich der Kennzeichnung von Landwirtschaftsprodukten tätig sind. Dabei überprüft es, ob sie die Anforderungen der drei folgenden Verordnungen erfüllen: Verordnung über die biologische Landwirtschaft, GUB/GGA-Verordnung und Verordnung über die Verwendung der Bezeichnungen «Berg» und «Alp». In Bezug auf diese drei Verordnungen wurden sechs Büroaudits und etwa 20 Witness-Audits durchgeführt.

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