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Für die Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung attraktiver Landschaften, wie dem Erhalt der Waldweiden, der Pflege von Kastanienselven oder der Förderung des Bergackerbaus, hat der Bund im Jahr 2023 Landschaftsqualitätsbeiträge von 147 Millionen Franken ausgerichtet.

Ziel der Massnahme

Mit diesem Instrument kann die landschaftliche Vielfalt der Schweiz gezielt erhalten und gefördert werden. Die Landschaftsqualitätsbeiträge (LQB) werden projektbezogen ausbezahlt. Die Kantone können damit regionale Bedürfnisse berücksichtigen.

Die Finanzmittel des Bundes wurden nach Massgabe der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) (120 Fr. pro Hektare) und des Normalbesatzes (80 Fr. pro Normalstoss) plafoniert und auf die Kantone anteilsmässig aufgeteilt. Damit wird der Mittelbedarf für die Landschaftsqualitätsprojekte auf die in der Botschaft des Bundesrates zur Agrarpolitik 2014–2017 kommunizierten und für die Periode 2018–2025 fortgeführten Ausgaben begrenzt.
 

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Finanzielle Mittel und statistische Kennzahlen 2023

Mit den 2014 bis 2021 bewilligten Projekten sind insgesamt 137 Landschaftsqualitätsprojekte am Laufen, für die der Bund 2023 insgesamt 147 Millionen Franken ausrichtete. Die Kantone müssen zusätzlich mindestens 10 Prozent der Beiträge finanzieren.
 

Projekte Landschaftsqualität 2023

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Quelle: BLW


Folgende Tabelle dient als Legende zur obenstehenden Grafik.


Die folgende Übersichtstabelle zeigt alle Daten zu den Landschaftsqualitätsprojekten, die im Folgenden erläutert werden.

Landschaftsqualitätsbeiträge nach Regionen 2023

Aktuell haben 35 084 Ganzjahresbetriebe und 4629 Sömmerungsbetriebe eine Vereinbarung für Landschaftsqualitäts-Massnahmen über acht Jahre abgeschlossen. Damit haben 83 Prozent der Ganzjahresbetriebe und 69 Prozent der Sömmerungsbetriebe eine laufende Vereinbarung. Der Bund richtete diesen Betrieben für die umgesetzten Massnahmen durchschnittlich 3707 Franken aus. Die Beiträge pro Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) sind in der Talregion leicht tiefer als in der Hügel- und Bergregion.
 

Landschaftsqualitätsbeiträge nach Regionen 2023

EinheitTalregionHügelregionBergregionSömmerungs-
gebiet
Total
BetriebeAnzahl14 1379 67111 0504 61439 472
Beitrag pro ha1Anzahl141144167161
Beitrag pro BetriebFr.4 1813 3904 0682 3003 736
Total Beiträge1 000 Fr.59 10232 78444 95410 613147 453

¹ Nur Ganzjahresbetriebe
Quelle: BLW
 

Landschaftsqualitätsbeiträge nach Kantonen 2023  


Weil in den Kantonen unterschiedlich viele Projekte und Massnahmen umgesetzt wurden, fallen die Beiträge pro Kanton sehr unterschiedlich aus. Die höchsten Beiträge wurden in den Kantonen Bern (28 Mio. Fr.) und Waadt (16 Mio. Fr.) ausbezahlt. Im Sömmerungsgebiet wurde der grösste Betrag im Kanton Waadt ausbezahlt.

Landschaftsqualitätsbeiträge nach Projekten 2023


Die Beitragssumme pro Projekt hängt von der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN), der Anzahl Betriebe im Projektperimeter und der Höhe der Beteiligung der Betriebe am Projekt ab. Die Angaben pro Projekt sind in folgender Tabelle aufgeführt:

Beiträge pro umgesetzter Massnahmenkategorie 2023

Rund 45 Prozent der Beiträge werden für die Vielfalt im Grünland, im Rebbau und im Ackerbau ausgerichtet. Traditionelle Bewirtschaftungsformen (z. B. Ackerterrassen) werden mit 5 Prozent der Beiträge unterstützt. Für Obst- und Einzelbäume, Hecken oder Weiden mit vielen landschaftsstrukturierenden Elementen werden 29 Prozent der Beiträge ausgerichtet.
 

AnzahlBeiträgeAnteil
Nr.MassnahmenkategorieBetriebeFr.Beiträge
1Von produzierender Landwirtschaft geprägte Landschaft12 90031 098 40821%
2Von extensiver Landwirtschaft geprägte Landschaft9901 211 3101%
3Von produktivem Grünland geprägte Landschaft14 05321 033 73214%
4Von extensivem Grünland geprägte Landschaft13 09812 105 7848%
5Von Weinbau und produktivem Obstbau geprägte Landschaft1 4941 645 8091%
6Von Wasser geprägte Landschaft7 7833 057 5102%
7Von Bäumen geprägte Landschaft31 08526 712 70918%
8Offene Landschaft4 2653 473 6332%
9Strukturierte Landschaft13 03612 605 4689%
10Von traditionellen Bewirtschaftungsformen geprägte Landschaft11 3607 177 7225%
11Von Kulturerbe geprägte Landschaft31 07520 800 86114%
12Zugängliche Landschaft14 8086 230 8634%
13Verschiedenes2 213299 612< 1%


Zweite Evaluation der Landschaftsqualitätsbeiträge

Im Auftrag des BLW haben die econcept AG und die IC Infraconsult AG eine bilanzierende Evaluation der im Jahr 2014 eingeführten LQB durchgeführt und untersucht, wie sich die LQ-Projekte im Einzelnen und insgesamt auf die Entwicklung der Kulturlandschaft ausgewirkt haben und welche zentralen Zusammenhänge zwischen der instrumentellen Ausgestaltung und den Wirkungen bestehen. Die Untersuchung stützt sich auf Daten aus Dokumentenanalysen, leitfadengestützten Interviews, Online-Befragungen, sechs Fallstudien und einem wissenschaftlichen Workshop. Die Ergebnisse wurden mit Vertreterinnen und Vertretern von Bundesämtern, Kantonen und landwirtschaftlichen Verbänden validiert.

Die Evaluation führte zu Schlussfolgerungen in Bezug auf vier übergeordnete Fragen zur Umsetzung, zu den Leistungen (Outputs), zu den direkten Wirkungen (Outcomes) und zu den indirekten Wirkungen (Impacts) der LQB. Die instrumentellen Grundsätze der LQB mit ihren regionalen Umsetzungsprojekten wurden als zweckmässig und zielgerichtet beurteilt. Aus den Evaluationsergebnissen wurden Empfehlungen zu Themen wie z. B. Regionalisierung, Mitnahmeeffekte, administrative Vereinfachung, Bonusbeiträge oder Kommunikation abgeleitet. Zudem hat die Evaluation Erkenntnisse im Hinblick auf die Zusammenlegung der Vernetzungsbeiträge und Landschaftsqualitätsbeiträge geliefert.

Der Bericht ist unter diesem Link verfügbar:
Schlussbericht zur 2. Evaluation der Landschaftsqualitätsbeiträge
 

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