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Der Bund hat die Leistungen der Landwirtschaft zur Offenhaltung der Kulturlandschaft im Jahr 2022 mit Kulturlandschaftsbeiträgen in der Höhe von 524 Millionen Franken gefördert, was eine Reduktion um rund 3,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Diese Beiträge weisen nur geringe jährliche Veränderungen auf und widerspiegeln vielmehr die die langfristigen Veränderungen in der Bewirtschaftung.

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Es gibt sechs unterschiedliche Kulturlandschaftsbeiträge:

  • Offenhaltungsbeitrag

  • Hangbeitrag

  • Steillagenbeitrag

  • Hangbeitrag für Rebflächen

  • Alpungsbeitrag

  • Sömmerungsbeitrag



75% der Kulturlandschaftsbeiträge wurden 2022 an Ganzjahresbetriebe ausgerichtet. Die restlichen 25% wurden als Sömmerungsbeitrag an Sömmerungsbetriebe ausbezahlt.

Die folgende Tabelle zeigt die an Ganzjahresbetriebe ausbezahlten Kulturlandschaftsbeiträge pro landwirtschaftliche Zone und Kanton.
 

Offenhaltungsbeitrag

Mit dem Offenhaltungsbeitrag werden die höheren Aufwände für die Offenhaltung in den höheren Zonen angemessen berücksichtigt.
 

Ansätze Offenhaltungsbeitrag 2022

ZoneFr./ha
Talzone0
Hügelzone100
Bergzone I230
Bergzone II320
Bergzone III380
Bergzone IV390


Offenhaltungsbeitrag 2022

MerkmalEinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Flächeha25 200232 068280 988538 256
BetriebAnzahl4 34111 53912 76828 648
Fläche pro Betriebha 5.81 20.11 22.01 18.79
Beitrag pro BetriebFr.8893 4057 5864 887
Total Beiträge1 000 Fr.3 85939 28696 861140 006

Quelle: BLW


Auch Talbetriebe erhalten Offenhaltungsbeiträge, wenn sie Flächen in den Hügel- oder Bergzonen bewirtschaften. Die ausbezahlten Beiträge sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben.

Hangbeitrag

Der Hangbeitrag berücksichtigt die Erschwernisse bei der Flächenbewirtschaftung in Hanglagen mit einer Neigung von 18% und mehr in allen Zonen. Für Dauerweiden, Rebflächen und Hecken werden keine Beiträge ausgerichtet.
 

Ansätze Hangbeitrag 2022

HanglageFr./ha
18 – 35% Neigung410
> 35 – 50% Neigung700
> 50% Neigung1 000


Hangbeitrag 2022

MerkmalEinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Zu Beiträgen berechtigende
Flächen mit:
– Neigung 18 – 35%ha60 07870 671157 306
– über 35 – 50% Neigung ha2 84311 67433 85248 369
– über 50% Neigungha1 3634 07322 41427 850
Totalha30 76375 825126 937233 525
Anzahl BetriebeAnzahl10 57710 76012 24633 583
Beitrag pro BetriebFr.1 3463 4276 13137 58
Beiträge Total 1 000 Fr.14 24136 87775 085126 203

Quelle: BLW


Gegenüber dem Vorjahr blieb die Fläche stabil. Der Umfang der angemeldeten Flächen kann aufgrund von Wetterbedingungen, welche die Bewirtschaftungsart beeinflussen (mehr oder weniger Weideland oder Heuwiesen), variieren.

Steillagenbeitrag

Der Steillagenbeitrag ist ein Beitrag für Betriebe mit einem Anteil von 30 % und mehr an steilen Flächen (> 35% Hangneigung), die besonders aufwändig zu bewirtschaften sind.
 

Ansätze Steillagenbeitrag* 2022

Anteil Flächen mit Hangbeitrag > 35% Hangneigung
an der beitragsberechtigten LN
Fr./ha
30%100
40%229
50%357
60%486
70%614
80%743
90%871
100%1 000

* Die Ansätze sind in 10%-Schritten dargestellt. Sie erhöhen sich jedoch kontinuierlich mit steigendem Anteil der Flächen von > 35%.


Steillagenbeitrag 2022

MerkmalEinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
Zu Beiträgen berechtigende
Flächen (Neigung > 35%)
ha1282 66431 66434 456
Anzahl BetriebeAnzahl245844 0234 631
Fläche pro Betriebha5.33 4.56 7.87 7.44
Beitrag pro BetriebFr.1 1031 0552 5622 364
Beiträge Total 1 000 Fr.26 61610 30510 948

Quelle: BLW


Die Mittel aus dem Steillagenbeitrag fliessen hauptsächlich in die Bergregion. Die Fläche mit Steillagenbeiträgen hat gegenüber dem Vorjahr um 225 Hektaren zugenommen.

Hangbeitrag für Rebflächen

Ziel der Hangbeiträge für Reben ist es, die Bewirtschaftung und Erhaltung der Rebberge in Steil- und Terrassenlagen weiterhin zu sichern.
 

Ansätze Hangbeitrag für Rebflächen 2022

HanglageFr./ha
30 – 50% Neigung1 500
> 50% Neigung3 000
Terrassenlage > 30% Neigung5 000


Hangbeitrag für Rebflächen 2022

Einheit
Summe der zu Beiträgen berechtigten Flächenha3 676
Steillagen 30 bis 50% Neigungha1 679
Steillagen über 50% Neigung ha459
Terrassenanlagenha1 538
Anzahl BetriebeAnzahl2 173
Fläche pro Betrieb ha2
Beitrag pro Betrieb Fr.5 331
Beiträge Total 1 000 Fr.11 584

Quelle: BLW


Der Anteil der beitragsberechtigten Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen an der gesamten Rebfläche beträgt rund 30%. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Fläche um 40 Hektaren.

Alpungsbeitrag

Der Alpungsbeitrag gibt den Ganzjahresbetrieben einen finanziellen Anreiz, ihre Tiere zur Sömmerung abzugeben. Er beträgt 370 Fr. pro Normalstoss (NST). Ein NST entspricht der Sömmerung einer Grossvieheinheit (GVE) während 100 Tagen (vgl. Artikel zu Sömmerungsbetrieben in diesem Agrarbericht).  Der Alpungsbeitrag wird jeweils auf Basis der effektiven Bestossung des Vorjahres ausbezahlt, das heisst die Beiträge 2022 basieren auf der futterarmen Alpsaison 2021.
 

Alpungsbeitrag 2022

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
NormalsösseNST 51 30966 674168 451286 434
Anzahl BetriebeAnzahl4 3885 1879 55719 132
NST pro Betrieb NST 11.69 12.85 17.63 14.97
Beitrag pro BetriebFr.4 3264 7566 5225 539
Beiträge Total1 000 Fr.18 98424 66962 327105 981

Quelle: BLW


Aus der Bergregion kommen mehr als dreimal so viele Normalstösse (NST) für die Sömmerung als aus der Talregion. Pro Betrieb aus der Bergregion werden im Durchschnitt 17.63 NS gesömmert. Die Sömmerung deckt damit einen wichtigen Anteil des Futterbedarfs dieser Betriebe.
 

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Sömmerungsbeitrag

Mit dem Sömmerungsbeitrag wird die Bewirtschaftung und Pflege der ausgedehnten Sömmerungsweiden in den Alpen, Voralpen und im Jura sichergestellt. Das Sömmerungsgebiet wird mit rund 300 000 NST genutzt und gepflegt. Für das Jahr 2022 wurde aufgrund der zunehmenden Grossraubtierproblematik und dem damit entstehenden Zusatzaufwand der Ansatz für Schafe bei ständiger Behirtung oder Umtriebsweide mit Herdenschutzmassnahmen von 400 Fr.  auf 500 Fr. / NST erhöht.


Ansätze Sömmerungsbeitrag 2022

TierkategorieFr.
Schafe ohne Milchschafe
– bei ständiger Behirtung oder Umtriebsweiden mit Herdenschutzmassnahmen500
– bei Umtriebsweiden320
– bei übrigen Weiden120
Übrige raufutterverzehrende Nutztiere400
– zusätzlich für Milchkühe, Milchschafe und Milchziegen40


Sömmerungsbeitrag 2022

TierkategorieParameterBeiträgeBetriebeNST
Einheit1000 Fr.AnzahlAnzahl
Schafe, ohne Milchschafe8 68274720 735
Übrige Raufutter verzehrende
Nutztiere
116 3466 187291 987
Zusatzbeitrag für Milchkühe,
Milchschafe und Milchziegen
4 3684 514109 724
Total129 397

Weil derselbe Betrieb mehrere Tierkategorien aufweisen kann, wird in der Tabelle kein Total zur Anzahl der Betriebe ausgewiesen. Ebenfalls wir kein Total NST gebildet, weil der Zusatzbeitrag für Tiere ausgerichtet wird, die bereits bei den NST der übrigen raufutterverzehrenden Nutztiere enthalten sind.
Quelle: BLW
 

Sömmerungsbeitrag für Schafsömmerung nach Weidesystem 2022

WeidesystemBetriebeTiere mit BeiträgenBeiträge
EinheitAnzahlNST1 000 Fr.
Ständige Behirtung24614 7537 346
Umtriebsweide1923 097991
Übrige Weide3152 885345
Total75320 7358 682

Quelle: BLW


Die Anzahl der Schafe mit ständiger Behirtung nimmt in den letzten Jahren laufend zu, während sie auf den übrigen Weiden markant abnimmt.
 

Entwicklung der Sömmerung nach Tierkategorien 2019-2022

Tierkategorie201920202021*2022*
MilchküheBetriebe4 5814 5214 4484 429
NST103 319108 153102 160106 055
Mutterkühe und andere KüheBetriebe2 8452 8782 8452 858
NST47 58650 82548 67651 310
Anderes RindviehBetriebe6 0385 9915 8655 848
NST113 846117 242108 841113 988
EquidenBetriebe763754707715
NST3 7513 6833 3503 341
SchafeBetriebe877879859839
NST22 61322 77620 94722 473
ZiegenBetriebe1 2841 2551 2551 211
 NST6 1816 1495 8896 118
Andere gesömmerte TiereBetriebe45849957743
 NST1 2961 2991 39094

*ab 2021 nur Betriebe und Tiere mit Beitragsberechtigung
Quelle: BLW


Im Kapitel der Kulturlandschaftsbeiträge werden ab 2021 nur die beitragsberechtigten Betriebe und Tiere ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahr hat die effektive Sömmerung im Jahr 2022 insgesamt um ca. 12 000 NST auf rund 303 000 NST zugenommen. Die Zunahme ist vor allem auf die besonders schwierigen Wetterverhältnisse im Sommer 2021 zurückzuführen. Insgesamt lag die Alpsaison 2022 im durchschnittlichen Bereich der letzten Jahre.


Sömmerungsbeiträge nach Kantonen und Tierkategorien


Sömmerungsstatistik: Betriebe und Normalstösse nach Kantonen


Direktzahlungen an Sömmerungsbetriebe nach Kantonen

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