Tierzucht
Der Bund förderte 2023 die Tierzucht mit Beiträgen von 38 Millionen Franken. Seit 2023 können neu auch Beiträge für die Erhaltung von Schweizer Rassen mit «kritischem» oder «gefährdetem» Status der Gattungen Rindvieh, Equiden, Schafe, Ziegen, Schweine und Honigbienen ausgerichtet werden.
Quelle: Unsplash
Die «Strategie Tierzucht 2030» bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Schweizer Tierzuchtgesetzgebung. Eine eigene Zucht von gesunden und standortangepassten Tieren ist für die Schweiz wichtig. Darum unterstützt der Bund die Arbeit der Zuchtorganisationen.
Förderung durch den Bund
Die Kriterien für die Ausrichtung von Bundesbeiträgen an Schweizer Tierzuchtorganisationen sind in der Tierzuchtverordnung geregelt (TZV; SR 916.310). Im Jahr 2023 waren 20 anerkannte Zuchtorganisationen der Gattungen Rindvieh, Schweine, Schafe, Ziegen, sowie Equiden, Honigbienen und Neuweltkameliden beitragsberechtigt. In erster Linie werden den Zuchtorganisationen Beiträge für die Herdebuchführung und die Leistungsprüfungen ausbezahlt.
Für die Anpassungsfähigkeit der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft ist unter anderem wichtig, dass verschiedene Nutztiergattungen mit ausreichender genetischer Diversität existieren. Auch kulturell ist dies von Bedeutung. Aus diesem Grund unterstützt das BLW verschiedene Massnahmen zur Erhaltung und Förderung gefährdeter Nutztierrassen mit Schweizer Ursprung.
Art der Beiträge
Der Bund hat 2023 Beiträge für die Tierzucht im Umfang von 37,6 Millionen Franken ausgerichtet. Unterstützt wurden folgende Massnahmen:
Herdebuchführung und Leistungsprüfungen (33,2 Mio. CHF)
Forschungsprojekte über Tiergenetische Ressourcen, Projekte zur Erhaltung von Schweizer Rassen und nationale Genbanken (0,8 Mio. CHF)
Erhaltungsbeiträge für Schweizer Rassen mit Status «kritisch» oder «gefährdet» (2,8 Mio. CHF)
Erhaltungsbeiträge Freibergerrasse (0,8 Mio. CHF; 2023 letztmalig, neu integriert in Erhaltungsbeiträge für Schweizer Rassen)
Der Gefährdungsstatus einer Schweizer Rasse wird jedes Jahr mit dem Monitoringsystem für tiergenetische Ressourcen in der Schweiz (GENMON) berechnet. Dabei werden für die unterschiedlichen Rassen unter anderem die Populationsgrösse, die geografische Verteilung, die Verwandtschaft und die demografische Entwicklung berücksichtigt und daraus für jede Rasse ein Globalindex berechnet. Je tiefer dieser Wert ausfällt, desto stärker ist der Fortbestand der Rasse gefährdet. Am Workshop Tiergenetische Ressourcen, der in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung für Tierwissenschaften (SVT) durchgeführt wurde, befassten sich die Teilnehmenden ebenfalls mit diesem neu eingeführten Monitoring der Gefährdung einer Nutztierrasse.
Weiterführende Informationen
Mein Agrarbericht
Auswahl:
Stellen Sie sich Ihren eigenen Agrarbericht zusammen. Eine Übersicht aller Artikel finden Sie unter «Service».