Öffentliche Wahrnehmung der Unkrautbekämpfungsmassnahmen
Um zu verstehen, wie die Menschen die Nachhaltigkeit und die Akzeptanz chemischer und mechanischer Unkrautbekämpfungsmassnahmen bewerten, wurde eine Online-Umfrage mit 485 Teilnehmenden aus der Westschweiz und der Deutschschweiz durchgeführt. Die Teilnehmenden gaben an, wie sie die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der chemischen (konventionelles Ausbringen von Herbiziden, präzise Ausbringung und lokalisierte Ausbringung) und mechanischen (mittels Hacke) Unkrautbekämpfungsmassnahmen wahrnehmen.
Die Teilnehmenden stufen die Nachhaltigkeit und die Akzeptanz der drei chemischen Massnahmen als geringer ein als die mechanische Unkrautbekämpfung. Sie sind der Ansicht, dass die chemischen Massnahmen sozial und ökologisch weniger nachhaltig sind.
In Bezug auf die mechanische Unkrautregulierung, bei der keine Chemikalien verwendet werden, wurden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit höher bewertet. Diese Massnahme kann jedoch auch gewisse Nachteile mit sich bringen, da Hackgeräte die Bodenstruktur stören können und der Kraftstoffverbrauch höher ist als bei chemischen Massnahmen.
Die ausgebrachte Menge an Herbiziden und der Ort, an dem sie ausgebracht werden, sind von Bedeutung
Die Teilnehmenden akzeptieren den Einsatz von Chemikalien zur Unkrautbekämpfung, wenn relativ geringe Herbizidmengen ausgebracht und ausschliesslich Unkräuter damit besprüht werden.
Bei der präzisen Ausbringung werden lediglich die Unkräuter besprüht, wobei die Kulturen intakt bleiben. Bei der lokalisierten Ausbringung werden Herbizide an Stellen versprüht, an denen Unkräuter wachsen. Dort befinden sich möglicherweise auch Kulturen, was bedeutet, dass die Herbizide ebenfalls auf den Kulturpflanzen verteilt werden.
Auch wenn sich die Herbizide nicht auf die Kulturpflanzen auswirken, ziehen die Teilnehmenden die präzise Ausbringung der lokalisierten Ausbringung vor. Die Art der Unkrautbekämpfungsmassnahme (mechanisch oder chemisch), die ausgebrachte Menge an Chemikalien (auf der gesamten oder einer reduzierten Fläche) und die eingesetzte Präzisionstechnologie (lokalisierte oder präzise Ausbringung) sind allesamt wichtige Faktoren für die Akzeptanz durch die Öffentlichkeit.
Abschliessend ist festzustellen, dass die Menschen Massnahmen, bei denen der Einsatz von Chemikalien reduziert und mit denen gewährleistet wird, dass die Kulturen intakt und unbehandelt bleiben, tendenziell positiver wahrnehmen. In den meisten Fällen können die Landwirtinnen und Landwirte nicht nur auf eine Massnahme bauen, um Unkräuter effizient zu bekämpfen. Sie stützen sich vielmehr auf eine kombinierte chemisch-mechanische Unkrautbekämpfung. Es kann daher erforderlich sein, die öffentliche Akzeptanz des integrierten oder agrarökologischen Unkrautmanagements zu prüfen, um ein besseres Verständnis der Akzeptanz zu erlangen.
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