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2023 sind die Produzentenpreise in der Tierproduktion für Rohmilch und Eier gegenüber dem Vorjahr generell gestiegen. Auch auf dem Schweinemarkt tendierten die Preise nach oben. Im Pflanzenbau war die Preisentwicklung unterschiedlich, wobei die Kernobstpreise anstiegen. Die Kartoffelpreise sind weiterhin durchweg höher. Diese Preisentwicklungen sind insbesondere auf die Produktionskosten und die Angebotssituation zurückzuführen.

Höherer Produzentenpreis für Milch

In der Milchproduktion war das Jahr 2023 durch einen leichten Rückgang der vermarkteten Rohmilchmenge (–0,6 %) und eine Zunahme des Produzentenpreises für Milch (+1,4 %) geprägt. Der Schweizer Produzentenpreis für Milch kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 1,04 Rp./kg auf 76,36 Rp./kg und erreichte damit den höchsten Stand seit 2009. Dieser Aufwärtstrend ist unter anderem auf die gestiegenen Produktionskosten und die rückläufige Milchproduktion zurückzuführen. Auch der Richtpreis für Molkereimilch wurde 2023 erhöht. Der Vergleich der Periode 2009 bis 2011 mit der Periode 2021 bis 2023 ergibt überdies einen Aufwärtstrend beim Produzentenpreis für Milch (+14,5 %).

Schlachtviehpreise sinken

Auf dem Schlachtviehmarkt waren die Preise für Rindvieh und Lämmer 2023 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Preise sanken sowohl in der konventionellen (QM) als auch in der Bio-Produktion. Dies bedeutet eine Trendwende gegenüber dem Preisanstieg im Jahr 2022. Anders als 2022 war 2023 der stärkste Rückgang bei den Preisen für Kälber T3 (–4,7 %) und Lämmer T3 (–4,5 %) zu beobachten. Auf dem Schweinemarkt stiegen die Preise 2023 hingegen gegenüber 2022 (+5,2 %).

Produzentenpreise für Eier steigen

Auf dem Eiermarkt herrschte in den vergangenen Jahren relative Preisstabilität. Diese wurde vor allem dank umfassender Produktionsplanung und Mengenmanagement im Rahmen der in diesem Markt vorherrschenden Vertragsproduktion zwischen Eierproduzenten und -handel erreicht. 2023 stiegen die Produzentenpreise im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Der Produzentenpreis für Bioeier stieg um 1,31 Rappen auf 45,61 Rappen. Bei Freilandeiern erhöhte er sich um 0,76 Rappen auf 24,15 Rappen, wohingegen er bei Bodenhaltungseiern um 0,86 Rappen auf 20,77 Rappen sank. Zwischen 2000–2004 und 2021–2023 gingen die Produzentenpreise für konventionell produzierte Eier um 8,1 Prozent (Bodenhaltung) respektive 9,3 Prozent (Freilandhaltung) zurück. Dahingegen verzeichneten die Produzentenpreise für Bioeier einen Anstieg um 12 Prozent zwischen der Periode 2002 bis 2004 und 2021 bis 2023.

Preise für konventionelles Futtergetreide steigen

Die inländischen Bruttoproduzentenpreise für konventionelles Brotgetreide sanken im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent. Die Preise der Brotweizenklassen Top und l veränderten sich im Erntejahr gegenüber dem Vorjahr kaum.  Im 2022 gab es einen starken Anstieg der Preise aufgrund der gestiegenen Produktionskosten, der schlechten Ernte im 2021 und der internationalen Preisverwerfungen durch den Ukrainekrieg. Im 2023 blieben trotz geringer Ernte gegenüber dem Vorjahr die Preise stabil. Die inländischen Preise für konventionelles Futtergetreide nahmen gegenüber dem Vorjahr ab, Grund dafür ist das Schwellenpreissystem beim Futtergetreide. Die Preise für Bio-Mahlweizen und für Bio-Dinkel veränderten sich im Erntejahr 2023 nur leicht (Bio-Mahlweizen –0,7 %, Bio-Dinkel +0,8 %). Die Preise für Bio-Futterweizen und Bio-Futtergerste stiegen gegenüber Vorjahr 2 bis 5 Prozent.

Durchweg höhere Kartoffelpreise

Am Kartoffelmarkt gab es 2023 wie schon in den zwei vorherigen Jahren eine Ernte auf tiefem Niveau. Diese witterungs- und krankheitsbedingt tiefe Angebotssituation führte sowohl bei Bio- als auch bei Nicht-Bio-Kartoffeln zu höheren Richtpreisen als im Vorjahr und zwar bei allen beobachteten Kartoffelkategorien. Beim Langzeitvergleich des Durchschnittspreises der Periode 2021 bis 2023 mit der Periode 2000 bis 2002 zeigt sich folglich ein erheblicher Preisanstieg. Betrachtet man z. B. Nicht-Bio-Kartoffeln, so stieg der Preis festkochender Speisekartoffeln zwischen diesen Zeitperioden von 45.10 CHF/100kg auf 56.68 CHF/100kg (+25,7 %) und betrug im Jahr 2023 schliesslich 58.50 CHF/100kg. Auch Veredlungskartoffeln verzeichneten in diesem Langzeitvergleich einen Preisanstieg, der jedoch etwas geringer ausfiel (+13,3 %).

Kernobstpreise stiegen weiter an

Bei Früchten haben sich die Produzentenpreise verglichen mit dem Vorjahr bei den meisten beobachteten Produkten nach oben bewegt. So stieg bei den betrachteten Kernobstsorten der Richtpreis das zweite Jahr in Folge an und lag bei den Apfelsorten Golden und Braeburn bei 1.25 bzw. 1.31 CHF/kg und bei der Birnensorte Conférence bei 1.41 CHF/kg (Klasse I, ohne Bio). Grund hierfür war ein tieferes Inlandangebot im 2023. Im Langzeitvergleich des Durchschnittspreises der Jahre 2020 bis 2023 mit dem Durchschnittspreis der Jahre 2000 bis 2003 hatten diese Kernobstsorten zwischen 6 % (Braeburn) und 24,3 % (Conférence) höhere Preise. Gestiegene Produktionskosten dürften hier eine Rolle spielen. So wurde 2022 das Programm «Nachhaltige Früchte» eingeführt, dessen Anforderungen zu steigenden Produktionskosten führte. Diese Mehrkosten wurden seit 2022 in den Richtpreis einberechnet.

Bedeutendste Lagergemüse mit Preisrückgängen

Beim Gemüse verzeichneten die beobachteten Produkte eine uneinheitliche Entwicklung der Produzentenrichtpreise. Gegenüber dem Vorjahr haben die beiden bedeutendsten Lagergemüse, Karotten und Zwiebeln, im Jahr 2023 deutliche Preisrückgänge verzeichnet. So fiel der Preis für Nicht-Bio Karotten um 8 % von 1.38 CHF/kg auf 1.27 CHF/kg und der Preis von Nicht-Bio Zwiebeln um 21% von 0.87 CHF/kg auf 0.71 CHF/kg. Im Bio-Sortiment gingen die Preise dieser Produkte noch deutlicher zurück und zwar um 21 % (Karotten) bzw. 32 % (Zwiebeln). Die gegenteilige Preisbewegung hatte ein anderes Lagergemüse: Knollensellerie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 25 % von 2.69 CHF/kg auf 3.35 CHF/kg (Nicht-Bio) bzw. um 1 % von 4.98 CHF/kg auf 5.05 CHF/kg (Bio).

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