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2023 zogen die Konsumentenpreise für Milchprodukte und Eier im Vergleich zum Vorjahr an. Die Preise für Fleisch und Fleischprodukte entwickelten sich unterschiedlich. Besonders Frischfleisch verteuerte sich. Fleischprodukte werden dagegen immer günstiger. Bei den pflanzlichen Erzeugnissen war eine uneinheitliche Preisentwicklung von Früchten sowie ein Preisanstieg für Kartoffeln und die meisten Gemüsesorten aus nicht biologischem Anbau zu beobachten.

Höhere Konsumentenpreise für Milchprodukte

Die Konsumentenpreise für Milchprodukte legten 2023 gegenüber dem Vorjahr zu. Bei allen berücksichtigten Milchprodukten war ein Preisanstieg zu beobachten. Auch der Rohstoff (Rohmilch) verteuerte sich 2023. Der langfristige Vergleich der Perioden 2000–2002 und 2021–2023 zeigt hingegen einen Rückgang der Konsumentenpreise für gewisse Milchprodukte, insbesondere für einige Käsesorten und Konsumrahm. So gaben die Preise für Käse wie Camembert (–5,3 %) und vor allem Mozzarella (–33,4 %) tendenziell nach, was insbesondere auf die Liberalisierung des Käsemarktes zurückzuführen ist. Auch bei gewissen Frischmilchprodukten, insbesondere bei Vollrahm (–31,5 %), gab es Preisrückgänge.

Frischfleisch wird teurer, Fleischprodukte günstiger

2023 bewegten sich die Preise für konventionelles Frischfleisch allgemein nach oben. Den grössten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Schweinsbraten von der Schulter (+16,8 % auf 15.91 Fr./kg). Insgesamt verteuerten sich alle Frischfleischprodukte vom Rind, Kalb, Lamm und Poulet. Dahingegen sind die Preise für konventionelle Fleischprodukte 2023 mehrheitlich gesunken. Sowohl Hinterschinken (–10 %), Cervelat (–3,9 %), Wienerli (–2,4 %) und Salami (Inland; –3,5 %) wurden günstiger. Einzig Kalbsbratwurst verzeichnete eine gegenläufige Entwicklung und verteuerte sich (+2,1 %).

Im Bio-Segment stiegen die Preise für Frischfleisch 2023 im Vergleich zum Vorjahr, wohingegen sich die Preise für Fleischprodukte unterschiedlich entwickelten. So verteuerte sich Rindfleisch (Entrecôte: +4,9 %; Steak: +3,9 %), während Poulet günstiger wurde (Pouletbrust: –0,6 %). Bei Schweinefleisch stiegen die Preise für Koteletten (+12 %). Demgegenüber sanken die Preise für Schweinesteaks (–6,7 %). Bei den Bio-Fleischprodukten wurden Wienerli teurer (+12 %), während für Salami ein Preisrückgang verzeichnet wurde (Inland; –14,4 %).

Gestiegene Konsumentenpreise für Mehl und Brot

2023 bewegten sich die Preise für Mehl und Brot gegenüber dem Vorjahr insgesamt nach oben. Ruchmehl verzeichnete eine Preissteigerung von 9 %Prozent, wodurch sich der Preis von 2.01 auf 2.19 Fr./kg erhöhte. Auch Halbweissmehl verteuerte sich deutlich: Gegenüber dem Vorjahr stieg der Preis von 2.05 Fr./kg auf 3.40 Fr./kg, was einem Anstieg um 66 Prozent entspricht. Weissmehl wurde ebenfalls teurer. Der Preis kletterte von 1.90 auf 2.05 Fr./kg (+8%). Mehl im Tiefpreissegment verzeichnete eine Preissteigerung um 7 Prozent auf 0.97 Fr./kg. Auch die Preise für Ruchbrot und Halbweissbrot stiegen um 9 Prozent respektive 6 Prozent.

Höhere Konsumentenpreise für Eier

2023 bewegten sich die Preise für frische und gekochte Eier im Detailhandel im Vergleich zum Vorjahr nach oben. Die grössten Preissteigerungen verzeichneten frische Importeier aus Bodenhaltung (+17,3 %), frische Inlandeier aus Freilandhaltung (+6,2 %) und frische Schweizer Bioeier (+5,1 %). Nachdem die Preise für Konsumeier 2022 gesunken waren, war im Berichtsjahr ein Aufwärtstrend zu beobachten. Die Preise für Importeier und gekochte Schweizer Bioeier nahmen indessen sowohl 2021 als auch 2022 zu.

Fest- und mehligkochende Kartoffeln teurer

Die Preise von Kartoffeln im klassischen Detailhandel entwickelten sich 2023 bei den absatzstärksten Artikeln, den festkochenden Kartoffeln (grüne Linie) und den mehligkochenden Kartoffeln (blaue Linie) das zweite Jahr in Folge nach oben. So kosteten festkochende Kartoffeln 1.76 CHF/kg und mehligkochende Kartoffeln 1.68 CHF/kg, womit sie 15,3 % bzw. 4,9 % teurer waren als im Vorjahr. Auch im Bio-Segment waren diese Artikel teurer, wobei die Preisbewegung hier stärker ausgeprägt war. Festkochende Kartoffeln in Bio-Qualität realisierten einen Preis von 3.07 CHF/kg (+16,7 %), während mehligkochende Kartoffeln einen Preis von 3.06 CHF/kg erzielten (+15,0 %).

Kristallzucker hat sich verteuert

2023 ist der Preis für Kristallzucker gegenüber dem Vorjahr gestiegen (um +18,3 % auf 2.25 Fr./kg). Auch der Vergleich zwischen 2000–2002 und 2021–2023 zeigt einen Aufwärtstrend (+39,2 %).

Steinobst im Detailhandel mit tieferen Preisen

Bei Tafelobst wurden im Nicht-Bio-Segment Erdbeeren, Golden Delicious Äpfel und Conférence Birnen 2023 zu etwas höheren Preisen angeboten. Demgegenüber erzielte das Steinobst über das ganze Jahr betrachtet tiefere Preise. Dabei hatten Aprikosen mit –18,5 % den stärksten Preisrückgang, gefolgt von Zwetschgen (–10,0 %) und Kirschen (–0,8 %). Ein Grund könnte sein, dass die Ernte aller drei genannter Steinobstarten 2023 zurückging und dementsprechend weniger Schweizer Ware im Detailhandel angeboten wurde. Folglich war das Angebot stärker von importiertem Steinobst geprägt, welches im Ausland zu günstigeren Produktionskosten produziert wurde.  

Bis auf Karotten viele Preisanstiege beim Gemüse

Die Konsumentenpreise vieler betrachteter Gemüsearten haben sich 2023 verglichen mit dem Vorjahr nach oben bewegt. Am stärksten war der Anstieg bei Blumenkohl (+12,1 %) und Zwiebeln gelb (+11,0 %). Auch im Bio-Segment verzeichnete Blumenkohl den stärksten Preisanstieg mit +7,8 %, gefolgt von Rispentomaten (+4,2 %). Nicht-Bio Karotten hingegen wurden mit einem Preis von 1.95 CHF/kg um 2,3 % günstiger angeboten als im Vorjahr, und auch Bio-Karotten hatten mit 3.23 CHF/kg einen tieferen Preis (–6,9 %). Damit waren Karotten auch im Langzeitvergleich mit dem Durchschnittspreis der Jahre 2000 bis 2004 (bzw. bei Bio: 2002 bis 2004) günstiger und zwar Nicht-Bio-Karotten um 5 Rappen (–2.3%) und Bio-Karotten um 16 Rappen (–4,6 %).  

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