Sömmerungsbetriebe
Die Anzahl gesömmerter Tiere unterliegt jährlichen Schwankungen, ist bei langjähriger Betrachtung aber relativ stabil. Insgesamt verzeichnet das Jahr 2023 hohe Sömmerungs- und Bestossungszahlen. Dies ist auf die relativ ausgeglichenen Wetterbedingungen und ein entsprechend gutes Futterangebot in vielen Regionen zurückzuführen.
Entwicklung der Sömmerungsbetriebe
Die Grösse eines Sömmerungsbetriebs wird in Normalstössen (NST) gemessen. Ein NST entspricht der Sömmerung einer raufutterverzehrenden Grossvieheinheit (GVE) während 100 Tagen. Er entspricht somit der Menge Gras, die eine Kuh während 100 Tagen verzehrt. Graswachstum und Futterbedarf der Tiere sollen auf einer Alp im Gleichgewicht sein; dafür wurde für jeden Sömmerungsbetrieb ein Normalbesatz in NST festgelegt.
Von 2022 auf 2023 ist die Anzahl Sömmerungsbetriebe praktisch stabil geblieben. Durch Zusammenlegungen sind die Sömmerungsbetriebe über die Jahre tendenziell grösser geworden.
Bewirtschaftungsverhältnisse
Bewirtschaftende von Sömmerungsbetrieben können wie bei Ganzjahresbetrieben natürliche Personen und einfache Gesellschaften sein. In der Sömmerung werden häufig weitere Rechtsformen wie privatrechtliche Genossenschaften oder öffentlich-rechtliche Körperschaften gewählt. Die Verbreitung der Rechtsformen ist regional unterschiedlich und traditionell verankert. Im Durchschnitt sind die von Gemeinden bewirtschafteten Betriebe am grössten (Durchschnitt: 113 NST) und die von natürlichen Personen bewirtschafteten Alpen am kleinsten (Durchschnitt: 35 NST). Natürliche Personen bewirtschafteten fast zwei Drittel aller Alpen (63 %).
Entwicklung des Tierbestands im Sömmerungsgebiet
Insgesamt war der Tierbesatz auf den Alpen zwischen 2000 und 2023 relativ stabil, aber mit jährlichen witterungsbedingten Fluktuationen. Der Alpsommer 2023 war in vielen Regionen futterreich, insbesondere bei den Mutterkühen und anderem Rindvieh verzeichneten wir deshalb 2023 höhere Tierbesätze als 2022.
Folgende Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung des Bestandes gesömmerter Tiere nach verschiedenen Tierkategorien (in Normalstössen).
Entwicklung der Schafsömmerung
Seit 2003 werden drei differenzierte Sömmerungsbeiträge für Schafe (ohne Milchschafe) nach Weidesystem ausgerichtet. Mit den höheren Beiträgen für das Weidesystem «ständige Behirtung» und für «Umtriebsweiden» gegenüber dem Weidesystem «übrige Weiden» werden die höheren Kosten dieser Systeme berücksichtigt. Wenn die Herde von einer Hirtin oder einem Hirten mit Hunden geführt wird, spricht man von ständiger Behirtung.
Durch die zunehmende Wolfspräsenz steigt der Anteil der Weidesysteme, die einen Schutz vor Grossraubtieren ermöglichen. Die Anzahl der Schafe auf «übrigen Weiden» hat sich in den letzten Jahren deutlich reduziert; die Anzahl der Schafe unter ständiger Behirtung hat in derselben Zeitspanne stark zugenommen.
Auslastung der Sömmerungsbetriebe
Die Auslastung der Sömmerungsbetriebe berechnet sich als Anteil der effektiven Bestossung am festgelegten Normalbesatz. Insgesamt lag die Auslastung der Alpen, ohne Schafalpen, im Jahr 2023 wegen des hohen Futterangebots bei 97 Prozent (2022: 94 %).
Die Auslastung bei den Schafalpen lag 2023 bei nur 89 Prozent (2022: 91 %). Die Wolfspräsenz erschwert in vielen Regionen die Auslastung der Schafalpen.
Überblick über die Auslastung pro Kanton (ohne Schafalpen):
Überblick über die Auslastung pro Kanton (Schafalpen):
Überblick über die Auslastung nach Grössen-Klassen (ohne Schafalpen):
Überblick über die Auslastung nach Grössen-Klassen (Schafalpen):
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