Agrarforschung
Die Mittel des BLW für die Agrarforschung ergänzen die Tätigkeiten von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. Das BLW unterstützte 2023 damit hauptsächlich das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und insgesamt 70 Projekte. Drei abgeschlossene Projekte werden vorgestellt. Zusätzlich wurde 2023 das Forschungskonzept 2025–2028 erarbeitet.
Mittel des BLW zugunsten der Agrarforschung, 2020 bis 2023
Begünstigte | 2020 Mio. Fr. | 2021 Mio. Fr. | 2022 Mio. Fr. | 2023 Mio. Fr. |
Finanzhilfeverträge zugunsten der Forschung oder der Förderung der Vernetzung | ||||
FiBL | 9,47 | 11,97 | 14,47 | 14,47 |
Andere | 0,1 | 0,1 | 0,22 | 0,22 |
Beiträge zur Unterstützung von allgemeinen Forschungsprojekten | ||||
Nationale Projekte | 1,77 | 1,72 | 1,69 | 2,06 |
Internationale Projekte | 0,17 | 0,18 | 0,05 | 0,12 |
Beiträge zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und des Biolandbaus | ||||
Nationale Projekte | 1,89 | 1,52 | 1,61 | 1,43 |
Internationale Projekte | - | 0,28 | 0,13 | - |
Forschungsaufträge, Ausschreibungen | ||||
Nationale Projekte | 1,04 | 0,25 | 0,27 | 0,07 |
Internationale Projekte | - | - | - | - |
Tota l | 14,44 | 16,02 | 18,44 | 18,37 |
Quelle: BLW
Forschungsprojekte
Im Jahr 2023 gingen beim BLW 20 Projektgesuche ein, von denen 5 gutgeheissen wurden.
Im Berichtsjahr unterstütze das BLW 70 Forschungsprojekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei bis vier Jahren. Von den im 2023 abgeschlossenen Projekten werden drei nachstehend vorgestellt.
Alle Forschungsprojekte, die vom BLW unterstützt wurden oder werden, sind auf der Website des BLW aufgeführt, ebenso im Informationssystem über Forschungs- und Innovationsprojekte der Bundesverwaltung, ARAMIS.
Projektbeispiele
Die Schmierlaus, die erstmals 2015 im Wallis entdeckt wurde, kann zum Absterben zahlreicher Obstkulturen führen. Die schnelle Ausbreitung generiert erhebliche Schäden an Pflanzen und Erntegut und damit grosse wirtschaftliche Einbussen. Eine effiziente und nachhaltige Bekämpfungsstrategie fehlt jedoch. Im Projekt wurden die Biologie und Populationsdynamik der Schmierlaus untersucht und unterschiedliche biologische Bekämpfungsmethoden getestet. Mehrere Optionen erwiesen sich als erfolgversprechend, insbesondere die Bekämpfung mit einer parasitären Schlupfwespe.
Die Schildlaus kann zu erheblichen Schäden an Obstbäumen führen. Am stärksten befallen sind Aprikosen, Äpfel und Birnen.
Urheberrecht: Lukas Seehausen.
Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.
Die Krankheit Syndrom des basses richesses (SBR) führt zu einem Rückgang des Zuckergehalts in Zuckerrüben. Die Bakterienkrankheit wird durch die Schilfglasflügler-Zikade übertragen. Um den Zikadenflug zu reduzieren, erwies sich in Versuchen eine lokale Fruchtfolge ohne Wintergetreide nach Zuckerrüben als sehr effizient. Dabei wird nach den Zuckerrüben eine Frühjahrskultur gesät. Im Rahmen dieses Projektes, war es möglich, dank der Mitarbeit von Landwirtinnen und Landwirten, in der betroffenen Region Chablais der Kantone Waadt und Wallis die Wirkung einer grossflächigen Fruchtfolgeanpassung zu untersuchen. Die hohe Wirksamkeit dieser Massnahme zur Verringerung des Zikadenfluges wurde dabei bestätigt.
Um den Zeitpunkt des Zikadenflugs zu bestimmen, wurden Emergenzfallen in den Feldern aufgestellt.
Urheberrechte: Alan Storelli
Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.
Die Überwachung von Nutztieren – insbesondere in Sömmerungsgebieten – ist relevant, um Aussagen beispielsweise zum Aufenthaltsort der Tiere, zum Tierverhalten oder Landnutzung zu machen. Das Ziel dieses Projekts war es, die Überwachung und Datenerhebung durch Digitalisierung zu vereinfachen. Dazu wurde eine Sensorohrmarke (SOM) mit eigener Energieversorgung für das Monitoring aus der Distanz getestet. Die SOM soll administrative Prozesse in der Viehhaltung wie beispielsweise die Erstellung des Weidejournals erleichtern und optimieren. Drei unterschiedliche Datenkanäle wurden getestet, wobei ein kombinierter Einsatz dieser Technologien den grössten Erfolg hatte.
Die Sensorohrmarke wurde zuerst am Ohr und anschliessend am Halsriemen der Rinder befestigt.
Urheberrecht: Identitas AG
Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.
Forschungskonzept Land- und Ernährungswirtschaft 2025–2028
Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW ist vom Bundesrat beauftragt, im Rahmen der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation ein Forschungskonzept Land- und Ernährungswirtschaft 2025–2028 vorzulegen. Das Konzept orientiert sich an globalen und nationalen Herausforderungen, präsentiert die relevantesten wissenschaftlichen Netzwerke in diesem Bereich und setzt die Rahmenbedingungen für die Ressortforschung des BLW. Die strategischen Stossrichtungen des Berichts zur «Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik» können dabei als übergeordnete Forschungsfelder der Land- und Ernährungswirtschaft betrachtet werden.
Mein Agrarbericht
Auswahl:
Stellen Sie sich Ihren eigenen Agrarbericht zusammen. Eine Übersicht aller Artikel finden Sie unter «Service».