Internationale Vergleiche
Im Jahr 2023 waren die Produzenten- und Konsumentenpreise in der Schweiz generell höher als in den drei untersuchten Nachbarländern Deutschland, Österreich und Frankreich. So etwa waren die Produzentenpreise für Tafeläpfel im Ausland deutlich niedriger als in der Schweiz. Bei den Konsumentenpreisen war Butter das Produkt mit der grössten Preisdifferenz zwischen den Nachbarländern und der Schweiz. Die meisten Produkte sind für die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland am günstigsten. Der Vergleich wird jedoch dadurch erschwert, dass in der Schweiz und im Ausland unterschiedliche Faktoren die Preise beeinflussen.
Einflussfaktoren für Preisunterschiede
In diesem Abschnitt werden die Produzenten- und Konsumentenpreise in der Schweiz und den drei Nachbarländern (Deutschland, Frankreich und Österreich) für verschiedene tierische und pflanzliche Produkte präsentiert. Mehrere Faktoren entlang der Wertschöpfungskette beeinflussen diese Preise. Haupteinflussfaktor ist die Höhe des Grenzschutzes. Viele weitere Faktoren, beispielsweise die Betriebsstruktur, die Kosten der Produktionsfaktoren sowie die Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen, hängen in hohem Masse davon ab. Auch gesetzliche Vorgaben und private Standards beeinflussen das Preisniveau. Diese Faktoren sind in der Schweiz und in den Nachbarländern nicht deckungsgleich. Vergleiche sind überdies schwierig, da Daten zu identischen Produkten, die noch dazu auf einer vergleichbaren Vermarktungsstufe angeboten werden, verfügbar sein müssen.
Tiefere Produzentenpreise für Äpfel im Ausland
Vergleichbarkeit der Produkte
Die Produkte aus der Schweiz und den drei Nachbarländern können sich in Bezug auf Qualität, Label, Verpackung und enthaltene Dienstleistungen unterscheiden. Konnte kein vergleichbares Produkt gefunden werden, wird auf eine Preisangabe verzichtet. Folgende Produkte wurden berücksichtigt: Rohmilch, Fleisch, Eier, Getreide und Ölsaaten, Kartoffeln sowie Früchte und Gemüse.
Aufgrund der genannten Einflussfaktoren waren die Produzentenpreise 2023 in der Schweiz generell höher als in Deutschland, Frankreich und Österreich. In den drei EU-Ländern waren die Preise für Milch und Eier relativ homogen. Bei Früchten und Gemüse bestehen bei einigen Produkten jedoch erhebliche Preisunterschiede. In den drei Nachbarländern lag der Produzentenpreis für Milch bei etwas mehr als der Hälfte (58 bis 66 %) des Schweizer Preises. Bei Eiern liegt die Preisspanne zwischen 69 und 74 Prozent des Schweizer Preises. Die Preise für Früchte, Gemüse und vor allem Kartoffeln sind in den Nachbarländern ebenfalls tiefer als in der Schweiz. Die Preisdifferenz kann je nach Land und Produkt sehr unterschiedlich sein. Die Produzentenpreise für die meisten Kartoffelsorten erreichten demnach in den Nachbarländern 36 bis 81 Prozent des Preisniveaus in der Schweiz. Die Produzentenpreise für Tafeläpfel sind in den drei benachbarten Ländern besonders tief, wobei der tiefste Wert in Deutschland erfasst wurde (34 % des Schweizer Preises).
Tiefere Konsumentenpreise für Butter in den Nachbarländern
Produktvielfalt
Der Vergleich ist bei den Konsumentenpreisen noch schwieriger als bei den Produzentenpreisen, was insbesondere der grösseren Produktvielfalt geschuldet ist. Preisunterscheide können sich vor allem aufgrund der bereits genannten Einflussfaktoren ergeben, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Folgende Produkte wurden berücksichtigt: Milch und Milchprodukte, Fleisch, Eier, Kartoffeln sowie Früchte und Gemüse.
Wie die Produzentenpreise waren auch die Konsumentenpreise 2023 in der Schweiz höher als in den drei benachbarten Ländern. Die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland profitierten bei den meisten untersuchten Produkten von den tiefsten Preisen. So liegt der Preis für mehligkochende Kartoffeln in Deutschland bei 59 Prozent und in Österreich bei 91 Prozent des Schweizer Preises. In den drei Nachbarländern belaufen sich die Detailhandelspreise für Milch und Milchprodukte auf 33 bis 87 Prozent und für die meisten Gemüsesorten auf 53 bis 92 Prozent der Preise in der Schweiz.
Bei Butter fällt der Preisunterschied zwischen der Schweiz und den drei angrenzenden Ländern besonders hoch aus. So zahlen die Konsumentinnen und Konsumenten in diesen drei Ländern für Butter mehr als 50 Prozent weniger als in der Schweiz. Der Preis für Butter in den Nachbarländern beträgt 33 bis 54 Prozent des Schweizer Preises. Bei den untersuchten Milchprodukten sind die Preisunterschiede beim Emmentaler in Frankreich und Deutschland mit 48 Prozent respektive 49 Prozent des Schweizer Preises am grössten.
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