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Der Bund kann Massnahmen der Landwirtschaft für eine gute Wasserqualität abgelten. 2022 führten die Kantone 25 entsprechende Projekte durch. Die meisten Projekte zielen darauf ab, die Nitratbelastung des Grundwassers zu reduzieren.

Laufende Projekte 

Werden die Anforderungen an die Wasserqualität nicht erfüllt, müssen die Kantone handeln. Sie bezeichnen die Einzugsgebiete, in denen Massnahmen nötig sind. Für Massnahmen der Landwirtschaft können die Kantone beim Bund Abgeltungen beantragen. Grundlage für solche Gewässerschutzbeiträge ist Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes. Die meisten der bisher gestarteten 62a-Projekte dienen dazu, die Nitratbelastung des Grundwassers zu verringern. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 4,8 Millionen Franken für Massnahmen der Landwirtschaft ausbezahlt.
 

Im Jahr 2022 liefen 25 62a-Projekte. Gegenüber 2021 hat sich diese Zahl reduziert. In 22 Projekten geht es darum, Nitrateinträge zu senken. Neben Nitrat können auch Einträge von Phosphor und Pflanzenschutzmitteln in Gewässer problematisch sein. Zur Reduktion der Phosphorbelastung im Baldegger-, Sempacher- und Hallwilersee setzt der Kanton Luzern ein 62a-Projekt um. Es ist das einzige Projekt, das sich mit Phosphor befasst. Zwei weitere der 62a-Projekte im Jahr 2022 zielten darauf ab, die Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln zu vermindern, und zwar im Fluss Boiron de Morges im Kanton Waadt und in der Lienne im Kanton Wallis. Das PSM-Projekt Boiron de Morges (VD) wurde Ende 2022 abgeschlossen.

Das Projekt Boiron de Morges hat bei der Entwicklung von Massnahmen zur Reduktion der Pflanzenschutzmitteleinträge in die Gewässer eine Pionierrolle gespielt. Der grösste Teil der Massnahmen ist inzwischen in die nationale Agrarpolitik aufgenommen worden. Dazu gehören die Herbizidreduktion, die Substitution von problematischen Substanzen und die Anlage von Waschplätzen für Spritzgeräte. Im Projekt wurde erstmals auch eine Risikokarte für Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer erstellt. Sie wurde für die Beratung und die gezielte Anlage von Pufferstreifen verwendet.

Grundlegende Informationen zum Gewässerschutzprogramm nach Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes sind zu finden auf www.blw.admin.ch > Instrumente > Ressourcen- und Gewässerschutzprogramm > Gewässerschutzprogramm (admin.ch).

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Foto: Ron Porter Pixabay

Projekt CriticalN

Wie bereits von 2017 bis 2021 wird das erweiterte Nitratprojekt Niederbipp-Gäu-Olten in der vierten Periode wissenschaftlich begleitet. Ziel mit dem Projekt CriticalN ist es, die landwirtschaftlichen Überschüsse in dem Stickstoff (N)-Düngung zu senken und so das Grundwasser langfristig zu schützen. Erreicht werden soll das durch eine angepasste Stickstoff-Düngung, was zu einer Steigerung der N-Effizienz führt. Dafür arbeitet das Forschungsteam eng mit den Ladwirtinnen und Landwirten, sowie verschiedenen Ämtern und der Beratung zusammen. Dies bedeutet:

  • Regionaler Forschungsansatz: Versuche und Untersuchungen gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen und auf den Flächen ihrer Betriebe im Projektgebiet.

  • Ermittlung und Bewertung der Stickstoff-Effizienz: Messungen zur Stickstoff-Bilanzierung für wichtige Kulturen und Fruchtfolgen.

  • Dialog: Verbesserungsvorschläge von Landwirten und Landwirtinnen können erprobt und mit Messungen bewertet werden. Ergebnisse aus den Praxisuntersuchungen werden mit den Landwirten und Landwirtinnen besprochen.

  • Regionale Datenauswertung: Wie weit ist die aktuelle Praxis auf dem Weg zum dauerhaften Grundwasserschutz? Welches sind die Fragen, die noch gelöst werden müssen?

Das Projekt läuft bis März 2027.

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