Zurück

Die Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung der Jahre 2021, 2022 und 2023 zeigen: Bei den Ferien besteht der grösste Unterschied zwischen den in der Landwirtschaft tätigen Frauen und Männern und den Vergleichsgruppen. Und bei Arbeitszeit und Ausbildung sind klare geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen.
 

Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) ist eine der grössten Befragungen des Bundesamts für Statistik (BFS). Bei dieser Stichprobenerhebung beantworten über 100 000 Personen jedes Jahr Fragen rund um ihre Arbeit.

landwirt_am_heuen_manuela_brand_blw.jpg

Frauen und Männer, die als Selbständigerwerbende in der Landwirtschaft tätig sind, einschliesslich mitarbeitende Familienmitglieder, werden mit anderen Selbständigen verglichen. Zum einen mit «Gewerbetreibenden des zweiten Sektors, das sind zum Beispiel Schreiner oder Bäcker, zum anderen mit «Übrigen Selbständigen» aus dem Dienstleistungssektor wie Ärzte, Anwälte oder Coiffeure. Bei den Arbeitnehmenden vergleicht die SAKE «Landwirtschaftliche Arbeitnehmende» mit «Übrigen Arbeitnehmenden».

Nachfolgend ist die Anzahl Befragte der kumulierten Jahresdaten der SAKE 2021, 2022 sowie 2023 aufgeführt:

  • Selbständige aus der Landwirtschaft (975 Männer und 439 Frauen);

  • Gewerbetreibende des zweiten Sektors (1174 Männer und 129 Frauen);

  • Übrige Selbständige (9960 Männer und 8008 Frauen);

  • Landwirtschaftliche Arbeitnehmende (131 Männer und 64 Frauen);

  • Übrige Arbeitnehmende (53 710 Männer und 52 984 Frauen).

Die Stichproben bei den landwirtschaftlichen Arbeitnehmenden sind sehr klein. Daher sind vergleichende Aussagen statistisch nur bedingt zuverlässig.

Zwei Drittel der Männer aus der Landwirtschaft arbeiteten 50 und mehr Stunden pro Woche, bei den Frauen waren es ein Viertel. Die durchschnittliche Arbeitszeit in der Landwirtschaft lag dabei zwischen 36 (Frauen) und 54 (Männer) Stunden pro Woche. Bei den Gewerbetreibenden waren es 30 (Frauen) bzw. 41 Stunden (Männer) Stunden wöchentlich.

Anmerkung: Die Arbeitszeit pro Woche berücksichtigt einzig die Stunden der Haupterwerbstätigkeit («Normalarbeitsstunden», falls mehrere Tätigkeiten vorliegen) – Haushaltsarbeiten werden nicht angerechnet.
 

ab24_datentabelle_bauernfamilie_sake__arbeitszeit_d.png

Zu bemerken ist: Frauen weisen generell weniger höhere Ausbildungsabschlüsse als Männer auf, so auch in der Landwirtschaft. Von allen befragten, im Durchschnitt eher älteren Frauen aus der Landwirtschaft haben insgesamt 16 Prozent eine höhere Berufsbildung – bei den 25- bis 39-Jährigen sind es mit 33 Prozent mehr als doppelt so viele. Im Vergleich mit den Gewerbetreibenden (18 %) können deutlich mehr Männer aus der Landwirtschaft (34 %) eine höhere Berufsbildung auf Tertiärstufe vorweisen.
 

ab24_datentabelle_bauernfamilie_sake_ausbildung_d.png

Durchschnittlich bezogen die Männer aus der Landwirtschaft knapp sieben Tage und die Frauen fünf Tage Ferien pro Jahr. Verglichen mit den anderen Gruppen ist das sehr wenig. Gewerbetreibende Männer machten im Schnitt 21 Tage Ferien pro Jahr, gewerbetreibende Frauen 23 Tage. Für Bauernfamilien, insbesondere für jene mit Nutzvieh, ist es aufwändig, vom Betrieb vorübergehend wegzugehen. 37 Prozent der Männer bzw. 47 Prozent der Frauen aus der Landwirtschaft hatten gar keine Ferien.

Anmerkung: Bei dieser Auswertung sind folgende Personen nicht berücksichtigt: Jene, die weniger als 100 Prozent arbeiten oder deren Beschäftigungsdauer weniger als 365 Tage beträgt oder jene mit einem befristeten Arbeitsvertrag von weniger als 13 Monaten.
 

ab24_datentabelle_bauernfamilie_sake_ferien_d.png

Frühere Auswertungen zu den Arbeitsbedingungen sind im Agrarbericht 2007, 2011 sowie jährlich ab 2015 zu finden – mit Ausnahme von 2023, da methodische Änderungen zu einem Bruch in der Zeitreihe zwischen 2020 und 2021 für einen Teil der Ergebnisse führten.
 

Weiterführende Informationen

Facebook Twitter LinkedIn Instagram