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Erhöhte Produktion trotz Trockenheit. Insbesondere der Anbau von Sonnenblumen und Soja ist im Aufwind. Der Absatz von Speiseölen ging zurück, ausser bei Sonnenblumenöl.

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Die Schweizer Ölsaatenproduktion erfolgt auf der Basis von Rahmenverträgen, die zwischen der Produktion und der Verarbeitung (Ölwerke) geschlossen werden. Der Absatz der im Rahmen dieser Verträge festgelegten Mengen ist garantiert, da sie dem Marktbedarf entsprechen. Dank dieser Verträge kann den Produzentinnen und Produzenten ausserdem der bestmögliche Preis angeboten werden. Nicht garantiert ist hingegen die Übernahme allfälliger (ausservertraglicher) Überschüsse durch die Ölwerke. Die Rahmenverträge werden vom «Produktionspool Ölsaaten» des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) verwaltet, der zu zwei Dritteln durch die Produzentinnen und Produzenten und zu einem Drittel durch die Ölwerke finanziert wird. Die Stützbeiträge durch den «Produktionspool Ölsaaten» für den Sonnenblumenanbau (2023: Fr. 7.‒/100 kg und Fr. 5.‒/100 kg für High Oleic) und für Sojasaatgut (2023: Fr. 15.‒/100 kg) verbessert die Rentabilität und trägt dazu bei, die Vielfalt in der Produktion und Verarbeitung von Ölsaaten in der Schweiz zu erhalten.

Steigende Produktion von Sonnenblumenöl

Kernen- und Ölproduktion 2023


 
Rahmenvertrag (Kerne)Zugeteilte MengenKernen-produktionÖl-
produktion
Kernenproduktion: Differenz 2022/2023
Einheittttt%
Raps106 000
davon 30 000 HOLL
101 26082 29130 447–10
Sonnenblumen20 000
davon 13 000 HO
19 19917 9136 090+26
Soja7 00016 3676 949Nicht anwendbar+21

1 gehen ausschliesslich an die Futtermittelbranche
HOLL: High Oleic Low Linoleic
HO: High Oleic
Quellen: swiss granum/SwissOlio/SGPV


Trotz der Trockenheit in der ganzen Schweiz hält sich die inländische Ölsaatenproduktion auf einem hohen Niveau. Der Rahmenvertrag 2023 für Ölsaaten insgesamt (Raps und Sonnenblumen) belief sich auf 126 000 Tonnen, was einem Anstieg um 6000 Tonnen entspricht. Diese Entwicklung erfolgte ausschliesslich zugunsten der Sonnenblumen. Im Detail betrachtet zeigt sich, dass 95 Prozent der im Rahmenvertrag mit den Ölwerken festgelegten 106 000 Tonnen Raps und 20 000 Tonnen Sonnenblumen zugeteilt wurden. 2023 waren im Rahmenvertrag 7000 Tonnen Soja vorgesehen (ausschliesslich zur Verwendung als Futtermittel). Zugeteilt wurden 91 Prozent dieser Menge bei einer definitiven Ernte, die den Rahmenvertrag fast erfüllt hat (6949 t.). Der Kanton Waadt ist insgesamt der grösste Produzent von Ölsaaten (alle Arten), gefolgt von den Kantonen Bern und Zürich.
 

Landwirtschaftliche Nutzfläche


Produktion


Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik «Produktion» und der Unterrubrik «Pflanzliche Produktion» beschrieben.

Sinkende Produzentenpreise

Beeinflusst durch die Notierungen auf den internationalen Märkten sanken die durchschnittlichen Marktpreise 2023 für Raps: Für klassischen Raps fielen sie von 113 Fr./dt im Jahr 2022 auf 87 Fr./dt, was einem Rückgang um 23 % entspricht (HOLL-Raps: –22 %). Dasselbe galt für die Durchschnittspreise für Sonnenblumen, sowohl für klassische als auch für HO-Sonnenblumen, die ebenfalls stark nach unten tendierten: Die Produzentenpreise fielen von Fr. 107.–/dt auf Fr. 79.–/dt für klassische Sonnenblumen (–26%) oder sogar von Fr. 121.–/dt auf Fr. 83.–/dt für HO-Sonnenblumen (–30%).

Rückläufiger Markt

2023 wurden im Schweizer Detailhandel 5,5 Millionen Liter Rapsöl verkauft, sprich 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Absatz von Olivenöl ging ebenfalls um 4,7 Prozent zurück, wohingegen Sonnenblumenöl 2023 eine Absatzsteigerung um 22,7 % verzeichnete. Insgesamt ging der Absatz von Speiseöl gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent zurück.
 

Aussenhandel


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