Obst
Eine tiefe Ernte beim Kernobst sowie bei Aprikosen und Kirschen führte zu einer Zunahme der Importe von Tafelobst. Aufgrund der geringen Schweizer Mostobstmengen wurde das Importzollkontingent temporär erhöht.
Erntemengen
Ein Viertel weniger Tafelobst als im Vorjahr
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 104 322 Tonnen Obst (inkl. Beerenobst) in Tafelqualität geerntet. Dies waren 26,3 Prozent weniger als 2022 (141 601 t) und 29,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (148 443 t). Die Produktionsmengen einer Auswahl von Obstarten finden Sie in untenstehender Tabelle.
Mostobst, 2023 ein rares Gut
2023 haben die gewerblichen Mostereien mit 43 006 Tonnen 40 Prozent weniger Mostäpfel verarbeitet als im Vorjahr (61 150 t). Dies entsprach einem Drittel weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (62 365 t). Bei den Mostbirnen war die Verarbeitungsmenge 2023 mit 2512 Tonnen noch tiefer als im Vorjahr (3767 t). Damit lag die Menge der verarbeiteten Mostbirnen 2023 um 60 Prozent unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre (6204 t).
Eine Übersicht über die in den gewerblichen Mostereien verarbeiteten Mostobstmengen sowie die Indexzahlen zu den Ausstossmengen von Kernobstsaft und -wein der letzten Jahre finden Sie auf der Website des BLW: Statistiken Obst
Flächen
Obstanlagen
Die Gesamtfläche der Obstanlagen belief sich im Jahr 2023 auf 6086 Hektaren. Das sind 63 Hektaren weniger als im Vorjahr (–1,0 %). Das BLW erhebt die Flächen der Obstanlagen und erstellt daraus jährlich die Flächenstatistik der Obstanlagen der Schweiz.
Zunahme der Strauchbeerenfläche gleicht Abnahme bei den Erdbeeren aus
Die Erhebungen des Schweizer Obstverbandes zeigen, dass die Beerenobstfläche 2023 mit 917 Hektaren gegenüber dem Jahr 2022 (914 ha) in etwa gleichgeblieben ist.
Eine mehrjährige Übersicht der einzelnen Beerenobstflächen und mehr Angaben zu den Obstanlagen sind im Agrarbericht in der Hauptrubrik Produktion, Unterrubrik Pflanzliche Produktion, Spezialkulturen Obst, Reben und Gemüse verfügbar:
Handel
Mehr Frischobst importiert als im Vorjahr
Von den wichtigsten Frischobsttypen, die in der Schweiz angebaut werden (Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Zwetschgen/Pflaumen, Erdbeeren; ohne Mostobst und Trauben) wurden 2023 rund 53 400 Tonnen importiert. Dies waren 4800 Tonnen mehr als 2022 und 7 Prozent mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Vor allem Äpfel, Aprikosen und Kirschen wurden aufgrund der tiefen Inlandernten mehr importiert.
Exportiert wurden 2023 rund 400 Tonnen Obst, was. nur einem Drittel der im Vorjahr ausgeführten Menge (1200 t) entspricht. Wie für die höheren Importmengen dürfte der Grund für diese Abnahme in der tiefen Erntemenge vor allem bei Äpfeln liegen. Die Apfelexporte 2023 betrugen mit 240 Tonnen nur 25 Prozent der im Vorjahr exportierten Menge.
Temporäre Erhöhung des Zollkontingentes für frisches Mostobst
2023 war der Bedarf an frischen Mostäpfeln höher als das Inlandangebot. Aus diesem Grund wurde das WTO-Zollkontingent «Obst zu Most- und Brennzwecken» (172 Tonnen) befristet (01.10.–31.12.2023) um 500 Tonnen erhöht. Innerhalb des Zollkontingents wurden 274 Tonnen Mostäpfel verzollt. Mostbirnen wurden weder innerhalb noch ausserhalb des Zollkontingents importiert. Die 106 Tonnen Mostäpfel, die ausserhalb des Zollkontingents importiert wurden, beinhalten Einfuhren im Rahmen von aktivem Veredelungsverkehr sowie solche aus den Freizonen. Es wurde kein Mostobst exportiert.
Pro-Kopf-Konsum
Der Pro-Kopf-Konsum mengenmässig wichtiger Obsttypen, die zu einem wesentlichen Anteil in der Schweiz produziert werden (z.B. Äpfel, Birnen, Aprikosen und Kirschen), lag 2023 mit 17 Kilogramm um 23 Prozent unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre (22 kg). Dieser Pro-Kopf-Konsum wird berechnet anhand des Marktvolumens ausgewählter Obstarten und der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Das Marktvolumen entspricht der Inlandproduktion Obst in Tafelqualität plus Importe, minus Exporte von Frischobst. Mostobst und tropische Früchte sind darin nicht enthalten. Hauptgrund für den tiefen Pro-Kopf-Konsum 2023 ist der gegenüber dem Vorjahr um 3 Kilogramm gesunkene Apfelkonsum (2023: 9,6 kg, 2022: 12,7 kg). Dieser wiederum erklärt sich dadurch, dass die tiefe inländische Apfelernte 2023 nicht mit Importen im gleichen Ausmass kompensiert wurde.
Preise
Der Schweizer Obstverband und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels SWISSCOFEL legen in gemeinsamen Gremien Produzenten- und Handelsrichtpreise für die verschiedenen Obsttypen fest. Eine Analyse der Preise ist in der Hauptrubrik Markt, Unterrubrik Marktentwicklungen verfügbar.
Produzentenpreise ohne Bio
Konsumentenpreise ohne Bio
Konsumentenpreise Bio
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