Zucker
Die Aussaaten verzögerten sich 2023 teils bis im Juni. Die Zuckerrüben litten erst unter kühler Witterung und später unter Trockenheit. Ab Mitte Oktober dominierten bis zum Jahresende wiederkehrende Niederschläge, wodurch die Ernte beeinträchtigt wurde. Insgesamt verarbeitete die Schweizer Zucker AG 1,5 Millionen Tonnen Rüben, die sich aus Schweizer Rüben und Ergänzungsimporten zusammensetzten.
Der Winter 2022/23 war einer der mildesten seit Messbeginn mit verbreitet unterdurchschnittlichen Niederschlägen. Mitte und Ende März auftretende Regenperioden bescherten überdurchschnittliche Regenmengen. Im April blieb die Temperatur unter der Norm doch setzte sich das trübe und regnerische Wetter bis Ende Mai fort. Die Zuckerrübensaat erfolgte von Anfang März bis Anfang Juni. Darauf folgten Hitze und Trockenheit. Starkniederschläge Ende August beendeten die Trockenheit in der Süd- und Ostschweiz. Bis Mitte Oktober hielt mildes und niederschlagsarmes Wetter an, das dann bis zum Jahresende regnerisch und sonnenarm ausfiel.
Im Berichtsjahr litten die Anfang März noch bei guten Bodenbedingungen wie auch die im April und Mai gesäten Zuckerrüben unter der langsam ablaufenden Jugendentwicklung mit hohem Schaderregerdruck. In der Westschweiz begünstigte die trockene und warme Witterung die Ausbreitung des Rübenrüsslers, in dessen Frassgängen sich Fäulnis in den Rübenköpfen ausbreiten kann. Ab Mitte Oktober erfolgte die Rübenernte auf wenig tragfähigen Böden, was auch die Aussaat von Wintergetreide erschwerte. Einige Hektaren Zuckerrüben konnten wegen zuvor nicht befahrbaren Böden erst nach Abschluss der Verarbeitungskampagne geerntet werden. Im Mittel erreichten die Zuckergehalte im Werk Aarberg 14,9 und in Frauenfeld 16,4 Prozent. Die Logistik und Verarbeitung wurden ab Mitte Oktober durch die nassen Böden, den Erdanhang und etwas Fäulnis erschwert. Insgesamt verarbeitete die Schweizer Zucker AG 1,5 Millionen Tonnen Rüben, die sich aus Schweizer Rüben und Ergänzungsimporten zusammensetzten. Mit einer Verarbeitungsdauer von 80 Tagen in Aarberg und 101 Tagen in Frauenfeld wurden 205 000 Tonnen Zucker hergestellt.
Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten
Produktion
Zuckerrübenfläche erhöht sich zögerlich
Trotz hohen Zuckerpreisen in der EU und am Weltmarkt, dem Grenzschutz für Zucker und substanziellen Flächenbeiträgen steigt die Schweizer Zuckerrübenfläche nur zögerlich an. Zwischen der von der Schweizer Zucker AG angestrebten Anbaufläche von 20 000 Hektaren und der für 2024 geschätzten Anbaufläche von 16 700 Hektaren besteht noch eine beträchtliche Lücke. Nach den von Agroscope jährlich publizierten Betriebszweigergebnissen ist der Zuckerrübenanbau mit einem vergleichbaren Deckungsbeitrag von 5500 Franken je Hektare (2022) im Vergleich mit anderen wirtschaftlich interessanten Kulturen wie Brotgetreide und Raps durchaus attraktiv.
Zuckerimporte aus Nachbarländern überwiegen
Kristallzucker wird grösstenteils aus Deutschland und Frankreich eingeführt. Bezogen auf die jährlichen Importe von rund 90 000 Tonnen Zucker unter der Zolltarifnummer 1701 erreicht der aus den Tropen importierte Roh-Rohrzucker mit weniger als 8000 Tonnen nur einen geringen Anteil.
Aussenhandel
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