Vertrauen der Bevölkerung in die Landwirtinnen und Landwirte
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Landwirtinnen und Landwirte ist unverzichtbar, um ein sozialverträgliches und funktionierendes Lebensmittelproduktionssystem aufrechtzuerhalten.

In einer Online-Studie äusserten sich 481 Personen aus der Schweizer Bevölkerung dazu, wie sie die Landwirtinnen und Landwirte hierzulande wahrnehmen. Sie beschrieben auch, in welchem Masse sie den Landwirtinnen und Landwirten im Pflanzenbau sowie den Tierhaltenden vertrauen. Die Teilnehmenden machten Angaben zu ihrem Kenntnisstand in Bezug auf die landwirtschaftliche Praxis und zur Häufigkeit, mit der sie ihren Einkauf direkt beim Bauern auf dem Hof oder auf Bauernmärkten tätigen.
Bevölkerung hat traditionelle Vorstellung von der Landwirtschaft
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung eine vereinfachende und traditionelle Vorstellung von den Landwirtinnen und Landwirten hat und sie überwiegend mit der klassischen Landwirtschaft, der Milchproduktion sowie der Lebensmittelqualität und weitaus weniger mit modernen Praktiken und Technologien assoziiert. Die Wahrnehmung der Landwirtschaft als System ist allgemein positiv und die Landwirtinnen und Landwirte selbst werden als vertrauenswürdige Arbeitskräfte eingestuft. Allerdings werden bestimmte negative Wahrnehmungen durch politische Vereinigungen und die Fokussierung auf die Subventionen beeinflusst.
Bevölkerung hat grösseres Vertrauen in Landwirtinnen und Landwirte im Pflanzenbau als in Tierhaltende
Landwirtinnen und Landwirte im Pflanzenbau geniessen grösseres Vertrauen als Tierhaltende ‒ trotz der jüngsten Kontroversen über den Einsatz von Pestiziden, die negativen Einfluss auf den Pflanzenbau gehabt haben könnten. Themen wie Transparenz, Tierwohl und Umweltauswirkungen scheinen die Bevölkerung stärker zu beschäftigen, insbesondere im Bereich Tierhaltung, in dem ethische und emotionale Erwägungen rationale und emotionale Bedenken wecken.
Personen, die regelmässig beim Bauern auf dem Hof einkaufen, bauen eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu den Landwirtinnen und Landwirten auf, anders als diejenigen, die ihre Lebensmittel im Supermarkt kaufen, wo das Vertrauen auf einem unpersönlichen System basiert. Der Austausch von Informationen über die Landwirtschaft trägt zu einem besseren Verständnis bei und fördert das Vertrauen in die Landwirtinnen und Landwirte. In der Tierhaltung tätige Personen müssen ihre Werte und ihr Engagement deutlich machen, um die Bedenken der Bevölkerung in Bezug auf ethische Fragen auszuräumen.
Direktes und persönliches Vertrauensverhältnis ist wichtig
Die Landwirtschaft als System wird zwar generell positiv wahrgenommen, aber die Landwirtinnen und Landwirte selbst sind mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Um das Vertrauen zu stärken und aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, den Austausch von Informationen über die landwirtschaftliche Praxis sowie die ethischen Werte und die ethische Verpflichtung der Landwirtinnen und Landwirte, insbesondere im Bereich Tierhaltung, zu fördern. Die Märkte, auf denen Produzierende ihre Produkte selbst anbieten, veranschaulichen, wie wichtig ein direktes und persönliches Vertrauensverhältnis zu den Landwirtinnen und Landwirten ist. Sie zeigen, dass eine Stärkung des Vertrauens nicht allein systembezogen erfolgen kann, sondern in erster Linie auf der Beziehungsebene gelingen muss.
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