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Der Bund unterstützt vor allem die Beratungszentrale AGRIDEA und acht weitere Organisationen mit finanziellen Mitteln. Ein weiterer Teil der Mittel fliesst in innovative Beratungsprojekte. Drei abgeschlossene Projekte werden vorgestellt.
 

Für die Direktberatung der Landwirtschaftsbetriebe sind in erster Linie die Kantone mit ihren Beratungsdiensten verantwortlich. Das BLW leistet Finanzhilfen an die Beratungszentrale AGRIDEA, welche die kantonalen Beratungsdienste unterstützt, sowie an überregional tätige, in Spezialbereichen arbeitende Beratungsdienste von weiteren Organisationen. Darüber hinaus fördert der Bund mittels Finanzhilfen Projekte im Beratungswesen sowie Vorabklärungen für innovative Projekte in der Land- und Ernährungswirtschaft.
 

Ausgaben des Bundes im landwirtschaftlichen Beratungswesen, 2020 bis 2023
 

Begünstigte / Verwendung2020
Mio. Fr.
2021
Mio. Fr.
2022
Mio. Fr.
2023
Mio. Fr.
AGRIDEA7,878,178,208,20
Beratungsdienste von Organisationen 11,381,371,321,31
Beratungsprojekte1,111,251,201,35
Vorabklärungen für innovative Projekte0,310,220,260,20
Total10,6711,0110,9811,06

1 in den Bereichen Schweine (bis 2021), Bienen, Geflügel, Biolandwirtschaft, Alp- und Bergwirtschaft, Zuckerrüben, Futterbau sowie Gemüsebau (ab 2022)

Quelle: Staatsrechnung


Beratungsprojekte

Im Berichtsjahr gingen 18 Gesuche für Beratungsprojekte ein. Davon werden neun Projekte mit einer Finanzhilfe unterstützt.

Während des Jahres 2023 befanden sich insgesamt rund 50 Beratungsprojekte in Umsetzung, die mit 1,35 Millionen Franken gefördert wurden. Die Projekte haben eine Dauer von einem bis zu maximal fünf Jahren. 2023 wurden zehn Projekte abgeschlossen.

Sämtliche laufende oder in den Vorjahren abgeschlossene Projekte sind auf der Website des BLW zu finden (beachten Sie die Hinweise für die spezifische Suche nach Beratungsprojekten), ebenso im Informationssystem über Forschungs- und Innovationsprojekte der Bundesverwaltung, ARAMIS.

Projektbeispiele

Eine Anpassung der Schweizer Landwirtschaft an den Klimawandel ist unerlässlich. Eines der erklärten Ziele eines nachhaltigen Ernährungssystems ist eine Steigerung der Produktion von pflanzlichen Proteinen in der Schweiz. Auf der Suche nach neuen Lösungen wurde zusammen mit motivierten Landwirtinnen und Landwirten im Rahmen dieses Beratungsprojektes Soja und Wintergetreide im Relay-Intercropping-Verfahren (RI) angebaut. Aus diesem Versuch wurden Erkenntnisse zur technischen und agronomischen Machbarkeit gewonnen, die für den Erfolg zukünftiger Staffelkultur-Anbausysteme massgebend sind.

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Im Relay-Intercropping-Verfahren wurden Getreide und Soja als Mischkultur abwechselnd in Reihen angepflanzt.
Urheberrechte: Roger Meier

Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.

Das Wohlbefinden der Tiere auf Rinderalpen wird durch das zunehmende Auftreten der schmerzhaften Klauenkrankheit Schlegelfäule bedroht. Nebst dem hohen Medikamenteneinsatz und den steigenden Behandlungskosten ist die Erkrankung und deren Behandlung auch mit einer grossen Belastung des Alppersonal verbunden. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Muster-Anleitung zur Entwicklung alpspezifischer Tiergesundheitskonzepte erstellt. Ausserdem schaffen verschiedene Merkblätter und Videos ein besseres Verständnis für die Erkrankung und die Umsetzung von Massnahmen.

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Die Klauenkrankheit Schlegelfäule führt zu einer Einschränkung des Tierwohls und belastet das Alppersonal.
Urheberrechte: Andreas Ewy

Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.

Das komplexer werdende strategische Umfeld und der stetige Wandel in der Agrar- und Ernährungswirtschaft stellt die Landwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Um die Flexibilität und Resilienz zu fördern, wurde ein ganzbetriebliches Risikoanalysetool für Schweizer Betriebe entwickelt. Das Tool hilft, mögliche vorhandene Risiken zu identifizieren und eine Priorisierung auszuarbeiten. Den Landwirtinnen und Landwirten steht nun eine kostenlose Version zur Verfügung.

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Das Tool soll helfen Risiken zu erkennen, bewerten und bewältigen. Eine kostenlose Version steht zur Verfügung.
Urheberrechte: AGRIDEA

Eine ausführliche Beschreibung und weitere Informationen zum Projekt sind auf ARAMIS zu finden.

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