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Die Landwirtschaft befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation, die massgeblich durch technologische Innovationen vorangetrieben wird. Digitale Werkzeuge halten dabei zunehmend Einzug. Einblicke in die Einstellungen der Landwirtinnen und Landwirte helfen, die Akzeptanz zukünftiger Technologien besser zu verstehen.

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft wird weltweit durch intelligente Robotik, Sensorik, Satellitentechnologien und moderne Apps vorangetrieben. In der Tierhaltung rücken virtuelle Zäune als flexible und technologiegestützte Alternative zu physischen Barrieren in den Fokus. Im Ackerbau verändern autonome Systeme wie vollautonome Hackroboter zunehmend die Arbeitsweise.

Eine breit angelegte Studie bei Agroscope untersuchte 2021 unter anderem die Einflussfaktoren auf die Akzeptanz dieser beiden digitalen Werkzeuge bei Schweizer Landwirtinnen und Landwirten.

Einstellung zur digitalen Landwirtschaft

Wie ist die generelle Einstellung zur Digitalisierung der Landwirtschaft? Ein kleiner Teil der Landwirtinnen und Landwirte lehnt diese ab. Etwa 40 Prozent befürwortet sie.

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Eine Analyse zeigte, dass die Einstellung durch die finanzielle Situation beeinflusst wird, während die Grösse des Betriebs, die Anzahl der Arbeitskräfte und die Arbeitsbelastung sie nicht beeinflusst. Ältere Teilnehmende zeigten eine deutliche Ablehnung. «Extravertierte» Personen hatten eine positivere Einstellung gegenüber der digitalen Landwirtschaft. Die Affinität zu Technologie stand erwartungsgemäss in einem positiven Zusammenhang mit einer positiven Einstellung. Auch Teilnehmende mit einer höheren Ausbildung bewerteten die digitale Landwirtschaft positiver. Schliesslich hatte auch die eigene digitale Kompetenz einen signifikant positiven Einfluss.

Akzeptanz zukünftiger digitaler Landwirtschaftstechnologien

Bei der Frage, ob und in welchem Umfang zukünftige Agrartechnologien akzeptiert und genutzt würden, war die Reaktion verschieden: ein grösserer Anteil akzeptierte eher Hackroboter als virtuelle Zäune, noch deutlicher war der Unterschied bei deren potenziellen Nutzung.

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Landwirtinnen und Landwirte mit grösseren Betrieben waren weniger geneigt, virtuelle Zäune zu akzeptieren und zu nutzen. Eine höhere Anzahl Arbeitskräfte erhöhte jedoch die Akzeptanz. Die Einstellung zur Digitalisierung hing eng mit der Akzeptanz und Nutzung virtueller Zäune zusammen, ebenso mit guten digitalen Kompetenzen. Teilnehmende, die mehr Vorteile als Risiken für virtuelle Zäune sahen, waren eher bereit, diese neue Technologie zu akzeptieren.

Bei den autonomen Hackrobotern standen die gleichen Faktoren wie bei den virtuellen Zäunen im Zusammenhang mit der Akzeptanz. Darüber hinaus waren Landwirtinnen und Landwirte mit höherer Bildung eher bereit, autonome Hackroboter zu akzeptieren. Merkmale des Betriebs hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Akzeptanz.

Positive Einstellung und positive Risiko-Nutzen-Bilanz vorteilhaft

Während die Akzeptanz von vollständig autonomen Hackrobotern und virtuellen Zäunen teils etwas unterschiedlichen Mustern folgt, zeigt sich allgemein, dass Risiko-Nutzen-Abwägungen sowie betriebliche Merkmale entscheidend sind.

Um die Einführung zu fördern sind digitale Kompetenzen sowie Unterstützung bei der Bewertung von digitalen Technologien notwendig. Empfohlen werden Peer-Netzwerke, Modellbetriebe sowie Testeinrichtungen, die Informationen zu Benutzerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Fachwissen bereitstellen.

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