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Trotz des Rückgangs der Schweizer Rebfläche stieg der Ertrag 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent. Der Weinkonsum war 2023 leicht rückläufig, wobei die Schweizer Weine Marktanteile wettmachen konnten. Die Importe, die im Rahmen des Zollkontingents (170 Mio. Liter) erfolgten sanken auf 138 Millionen Liter, während die Exporte von Schweizer Weinen auf einem sehr tiefen Niveau verharrten.

Die Zahlen dieses Artikels stammen aus der weinwirtschaftlichen Statistik «Das Weinjahr 2023». Diese Statistik gibt ausserdem Auskunft über die Lagerbestände per 31. Dezember 2023 sowie über Weinproduktion, ‑konsum, ‑importe und ‑exporte im Betrachtungszeitraum.
 

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Rückläufige gesamtschweizerische Rebfläche

Die Schweizer Rebfläche betrug im Jahr 2023 insgesamt 14 569 Hektaren; das sind 36 Hektaren weniger als im Vorjahr (−0,3 %). Die mit weissen Rebsorten bepflanzte Fläche belief sich auf 6483 Hektaren (+32 ha; +0,5 %), die mit roten Rebsorten bepflanzte auf 8086 Hektaren (−69 ha; −0,8 %). Damit machten die weissen Rebsorten wie bereits 2022 gut 44 Prozent der Gesamtfläche aus, bei den roten Rebsorten waren es knapp 56 Prozent.
 

Verteilung der Rebflächen nach Kantonen (Total)

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Quelle: Statistik «Das Weinjahr 2023»

Weinlese 2023 fand später statt als im Vorjahr, aber Qualität und Quantität waren gut

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz insgesamt 101 Millionen Liter Wein produziert, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 2 Prozent entspricht. Die Westschweiz erzielte ein Gesamterntevolumen von 79,5 Millionen Liter Wein und damit eine Zunahme von fast 1,5 Prozent, während die Deutschschweiz mit insgesamt 16,5 Millionen Liter ein Plus von rund 4 Prozent verzeichnen konnte. Ein leichter Rückgang (−1 %) war in der italienischen Schweiz (Tessin und Misox) zu beobachten, wo 4,9 Millionen Liter Wein produziert wurden.

Geprägt war das Jahr 2023 durch das fast vollständige Ausbleiben von Frühjahrsfrost. Gegen Ende Juli verursachte Hagel in bestimmten Gebieten teils beachtliche Schäden. Dank günstiger Witterungsbedingungen konnten sich die Reben aber gut erholen. Obwohl Trockenheit und Hitze bei den Rebstöcken zu Wasserstress führten, konnten die Verluste dank der Bewässerungssysteme in Grenzen gehalten werden. Mit sehr mildem Wetter und relativ hohen Temperaturen waren die Bedingungen für die Weinlese hervorragend.

Schweizer Weine gewinnen trotz rückläufigem Konsum Marktanteile dazu

Der Gesamtweinkonsum sank im Jahr 2023 auf 235,9 Millionen Liter, was einem Minus von 1,3 Millionen Liter oder −0,5 Prozent entspricht. Konsumiert wurden 85,3 Millionen Liter Weisswein und 150,6 Millionen Liter Rotwein (inkl. Roséweine). Der Rückgang des Weinkonsums ist auf die Abnahme beim Rotwein zurückzuführen, die durch die Zunahme beim Weisswein nicht vollständig wettgemacht wurde.

Ein Vergleich zwischen dem Konsum von Schweizer und ausländischen Weinen zeigt, dass sich die inländischen Weine positiver entwickelt haben: So wurden 2023 rund 91 Millionen Liter Schweizer Wein konsumiert, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 3,8 Prozent entspricht. Der Konsum von ausländischen Weinen lag mit 144,9 Millionen Liter hingegen um 3,1 Prozent tiefer als 2022. Somit konnten die Schweizer Weine ihren Marktanteil ausbauen und erreichten im Betrachtungszeitraum 38,6 Prozent (2022: 37 %, Steigerung: 1,6 %).

Weniger ausländischer Wein importiert, Exporte auf konstant tiefem Niveau

Mit insgesamt 169 Millionen Liter sind die Weinimporte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Millionen Liter zurückgegangen (−5,5 %). Auch die Importe im Rahmen des Zollkontingents waren mit 138 Millionen Liter (−10,1 Mio. Liter; −6,8 %) erneut deutlich rückläufig. Bei den Rotweinen war der Rückgang mit −7,4 Prozent sehr viel ausgeprägter als bei den Weissweinen, die eine Abnahme von −3,4 Prozent verzeichneten. Das Zollkontingent von 170 Millionen Liter wurde somit nicht ausgeschöpft.

Für das Jahr 2023 beliefen sich die Gesamtimporte an Rotwein auf 103 Millionen Liter, davon 69 Millionen Liter in Flaschen und 34 Millionen Liter als Offenwein (inkl. Wein in Bag-in-Boxen). Die Weissweinimporte betrugen 2023 insgesamt 39,4 Millionen Liter, davon 22,4 Millionen Liter in Flaschen und 17 Millionen Liter als Offenwein. Zum ersten Mal seit 2015 verzeichneten auch die Schaumweinimporte ein Minus und blieben mit 23,6 Millionen Liter leicht unter dem Vorjahresniveau (−44 300 Liter; −0,2 %).

Die Exporte von Schweizer Weinen waren auf sehr tiefem Niveau konstant (1,1 Mio. Liter), wobei diese Zahl sowohl inländische als auch reexportierte ausländische Weine umfasst.

Einfuhren nach Ländern (Total)

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Quelle: Statistik «Das Weinjahr 2023»
 

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