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Der Absatz von Milchprodukten ist im Jahr 2023 wie im Vorjahr leicht zurückgegangen. Dies steht in engem Zusammenhang mit dem Rückgang der Exporte von Milch und Milchprodukten.

Verwertung

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Der grösste Teil der in der Schweiz produzierten Milch ging 2023 in die Produktion von Käse, gefolgt von Butter und Konsummilch. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Käseproduktion jedoch um 4,5 Prozent auf 197 258 Tonnen zurück. Der grösste Rückgang fiel auf Hartkäsesorten. Dies ist auf die sinkende Nachfrage nach Schweizer Käse im Ausland zurückzuführen. Im Gegenzug wurde 2023 mehr Milch zu Butter und Quark verarbeitet, mit einem Plus von 10,7 respektive 4,2 Prozent.


Käsesorten

Die 197 258 Tonnen Käse, die 2023 in der Schweiz produziert wurden, lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen:

KäseProduzierte Menge 2023 (in Tonnen)
Frischkäse60 921
Weichkäse5 873
Halbhartkäse68 438
Hartkäse58 712
Extra Hartkäse1 532
Spezialprodukte1 782
Total197 258

Bei den Frischkäsen nahm Mozzarella mit einer Produktionsmenge von 25 449 Tonnen wie in den Vorjahren den ersten Platz ein. Bei den Halbhartkäsen war der Schweizer Raclettekäse mit 16 711 Tonnen der meistproduzierte Käse. Bei den Hartkäsen blieb wie im Vorjahr der Gruyère AOP mit 29 344 Tonnen die meistproduzierte Sorte, gefolgt vom Emmentaler AOP mit 13 390 Tonnen. Die Produktion von Gruyère AOP ging jedoch gegenüber dem Vorjahr um mehr als 2593 Tonnen (minus 8 %) und diejenige von Emmentaler AOP um mehr als 1683 Tonnen (minus 11 %) zurück.

Aussenhandel

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Im Jahr 2023 wurden 117 286 Tonnen Milch und Milchprodukte (Milch, Frischmilchprodukte wie Joghurt, Rahm, Dauermilchwaren wie Magermilchpulver und Milchpulver, Molke und Molkenpulver, Butter sowie Käse) exportiert, davon rund 69 000 Tonnen Käse, im Wert von rund 745 Millionen Franken. Die Menge an exportierter Milch und Milchprodukten ging 2023 gegenüber 2022 um rund 10 Prozent zurück. Der stärkste Rückgang stellte sich beim Export von Molke und Molkenprodukten ein. Schweizer Milch und Milchprodukte werden hauptsächlich nach Europa und Amerika exportiert, am meisten nach Deutschland gefolgt von den USA.

Im Gegensatz zu den Exporten wurden 2023 knapp 2 000 Tonnen Milch und Milchprodukte mehr importiert als im Vorjahr. Dabei entfielen 128 106 Tonnen auf Milch und Milchprodukte aus Europa, ein Viertel davon Frischkäse und Quark. Der Wert der importierten Waren betrug knapp 650 Millionen Franken und lag damit wertmässig rund 95 Millionen unter dem Export von Milch und Milchprodukten. Die wichtigsten Herkunftsländer der importierten Milchprodukte waren die Nachbarländer Italien mit 26 709 Tonnen, Deutschland mit 18 779 Tonnen und Frankreich mit 12 626 Tonnen.

Verbrauch

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch und Milchprodukten ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil geblieben. Die grösste Veränderung ist bei Konsummilch (ohne Selbstversorgung auf landwirtschaftlichen Betrieben) mit einem Rückgang von 1,2 Kilogramm pro Kopf zu verzeichnen. Der Vergleich der Mittelwerte zwischen den Jahren 2000/02 und 2021/23 zeigt, dass der Konsum von Konsummilch, Joghurt, Butter und Konsumrahm stärker zurückgegangen ist als der Konsum von Käse, Schmelzkäse und Fondue.

Konsumentenpreise im europäischen Vergleich

Wie aufgrund des höheren Preisniveaus bei der Milchproduktion und -verwertung zu erwarten, sind auch die Konsumentenpreise für Milch und Milchprodukte in der Schweiz höher als in Deutschland, Frankreich und Österreich. Ein grosser Preisunterschied ist bei Butter zu beobachten. Im Jahr 2023 lag der Preis für ein Kilogramm Butter in der Schweiz bei 18.13 Franken, in Deutschland 5.95 Franken. Ein Liter pasteurisierte Vollmilch war in Frankreich mit 1.02 Franken am billigsten. In der Schweiz kostete 2023 ein Liter pasteurisierte Vollmilch 1.70 Franken.

Quellen
Agristat: Milchstatistik der Schweiz, 2023
TSM Treuhand GmbH: Jahresstatistik Milchmarkt 2023
FB Marktanalysen

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