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Das menschliche Wohlergehen auf landwirtschaftlichen Betrieben soll bis Ende 2024 mit einem Set von Indikatoren abgebildet werden können – das ist gar nicht so einfach.
 

Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit rückt in der Schweizer Landwirtschaft stärker ins Rampenlicht. In einem ausgewogenen und umfassenden Nachhaltigkeitsmonitoring der Landwirtschaft darf diese nicht vernachlässigt werden, spiegelt sie doch viele Aspekte der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) wider.

Allerdings sind viele Faktoren der sozialen Nachhaltigkeit schwer in Indikatoren für ein solides Monitoring darstellbar. Insbesondere das menschliche Wohlbefinden ist in der Landwirtschaft bedeutend, wie etwa die Work-Life-Balance oder gesellschaftliche Anerkennung. Menschliches Wohlbefinden ist vielfältig, oft besonders schwierig mit Indikatoren greifbar und nicht leicht zu einem einzigen Gesamtwert zusammenfassbar.

Das menschliche Wohlbefinden in der Landwirtschaft erfährt zwar eine wachsende Aufmerksamkeit, lässt sich aber nur schwer sauber erfassen. Daher wird in einem Projekt des Arbeitsprogramms von Agroscope ein Indikatorensatz zur Erhebung menschlichen Wohlbefindens auf landwirtschaftlichen Betrieben entwickelt.

Aufbauend auf früheren Arbeiten, die mögliche Indikatoren zusammenstellten, werden mithilfe der Analyse wissenschaftlicher Literatur und der Beteiligung von Stakeholdern und Expertinnen und Experten für die Schweizer Landwirtschaft relevante Indikatoren angepasst, verfeinert, zusammengefasst und auf ausgewählten Betrieben getestet.

Ziel ist es, mit einer begrenzten Anzahl an Indikatoren das menschliche Wohlbefinden auf landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz umfassend, valide und verlässlich zu erfassen. Damit sollen Vergleiche über die Zeit und zwischen Betrieben ermöglicht werden. Ausserdem sollen die Indikatoren in eine gesamtheitliche Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe einfliessen.

In den wissenschaftlichen Publikationen, die Bezüge zum menschlichen Wohlbefinden in der Schweizer Landwirtschaft herstellen, werden vielfältige Aspekte des menschlichen Wohlbefindens erwähnt. Ein Teil kann in objektiv messbaren Indikatoren dargestellt werden, wie beispielsweise die Anzahl an Arbeitsstunden.

Bei anderen Aspekten handelt es sich um subjektive Einschätzungen, die oft stark vom Zusammenhang der Erhebung und der Betriebe abhängen, wie etwa die gesellschaftliche Anerkennung oder das Gefühl der sozialen Sicherheit.

Mittels partizipativer Methoden werden im Jahr 2024 für die Schweiz relevante und umsetzbare Indikatoren unter Einbezug von Stakeholdern ermittelt. Ausserdem werden Referenzwerte, Klassifikationen und Aggregationsmöglichkeiten der Indikatoren festgelegt, um einen vielversprechenden Indikatorensatz Ende 2024 testen zu können.

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