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Landwirte schätzen ihre Gesundheit als am besten ein – die Bäuerinnen hingegen als am schlechtesten. Das sind zwei Erkenntnisse aus der Spezialauswertung der «Schweizerischen Gesundheitsbefragung SGB», die alle fünf Jahre schweizweit durchgeführt wird.

Seit der ersten SGB von 1992 werden immer auch Landwirte und Bäuerinnen befragt. Um die Resultate mit der übrigen Bevölkerung, die jünger und urbaner ist, vergleichen zu können, wurden jedem Landwirt und jeder Bäuerin «Zwillinge» – also gleiches Geschlecht, gleiches Alter, aus gleicher Grossregion – zufällig zugeordnet.


SGB1992199720022007201220172022
Anzahl     
Landwirte193144279231263217200
Bäuerinnen825110085156136112
Alter (Jahre)       
Landwirte45464848495053
Bäuerinnen44505053474951

Quelle: BFS


Die Stichprobe der Bäuerinnen von 1997 ist sehr klein. Daher sind diese Angaben statistisch nur bedingt zuverlässig und die Vergleiche mit Vorsicht zu interpretieren.

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2022 war der Anteil der Bäuerinnen, die ihren Gesundheitszustand als «sehr schlecht oder schlecht» einschätzten, am höchsten (4 %). Bei den Landwirten war er hingegen am tiefsten (unter 1 %) – somit wird von ihnen die Gesundheit als am besten eingestuft.

In den letzten 30 Jahren beurteilten jeweils 0 bis 4 % der Landwirte ihren Gesundheitszustand als «sehr schlecht oder schlecht»; bei den Bäuerinnen waren es zwischen 0 und 5 %.

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2022 wies die Gruppe der Bäuerinnen mit 12 % den niedrigsten Anteil rauchender Personen aus, die Vergleichsgruppe Männer mit 31 % den höchsten.

Während seit 1992 der Anteil Raucher/-innen bei den Landwirten sowie den Vergleichsgruppen Männer und Frauen um je rund 10 Prozentpunkte sank, war er bei den Bäuerinnen stark schwankend.

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Die psychische Belastung («hoch» sowie «mittel») war 2022 sowohl bei den Landwirten als auch bei den Bäuerinnen insgesamt tiefer als jene ihrer Vergleichsgruppe.

Zwischen 2007 und 2022 nahm die psychische Belastung – mit Schwankungen – bei den Landwirten und Bäuerinnen leicht ab.

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Knapp die Hälfte der Landwirte litt 2022 «stark» oder «ein bisschen» unter Rückenschmerzen, bei den Bäuerinnen waren es etwas weniger.

In den letzten 30 Jahren sank der Anteil der Personen, die unter «starken» Rückenschmerzen litten, bei allen vier Gruppen auf weniger als 9 %.

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Die Männer (Landwirte und Vergleichsgruppe: 30–35 %) litten 2022 weniger als die Frauen (Bäuerinnen und Vergleichsgruppe: gegen 50–55 %) unter «starker» und «ein bisschen» Schwäche.

Die Werte zu Schwäche waren in den letzten 30 Jahren bei den Männern recht konstant, bei den Frauen stieg der Anteil derer, die unter Schwäche litten, insgesamt («stark» und «ein bisschen») um über 10 Prozentpunkte an.

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2022 tranken rund 10 % der befragten Männer täglich Alkohol. Frauen trinken allgemein weniger oft Alkohol als Männer. So tranken denn auch weniger als 5 % der befragten Frauen täglich Alkohol.

Der Alkoholkonsum ging von 1992 bis 2022 bei den Männern (Landwirte und Vergleichsgruppe) deutlich zurück. Bei den Bäuerinnen war er auf tiefem Niveau mit starken Schwankungen eher zunehmend, bei der Vergleichsgruppe Frauen abnehmend.

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Der Schmerzmittelkonsum war 2022 bei den Männern (Landwirte und Vergleichsgruppe) am tiefsten (unter 20 %), bei den Bäuerinnen etwas höher (22 %). Am höchsten war er bei der Vergleichsgruppe Frauen mit 30 %.

Der Konsum von Schmerzmitteln nahm im Zeitraum 1992 bis 2022 bei den Männern um rund 10 Prozentpunkte zu, bei den Frauen um 15 Prozentpunkte.

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2022 sind die «hohen Arbeitsanforderungen» für alle vier untersuchten Gruppen das grösste psychische Risiko, der «hohe Zeitdruck» für drei Gruppen, nicht aber für die Bäuerinnen: Für sie ist der «geringe Gestaltungsspielraum» das zweitgrösste «Risiko». Landwirte nennen «Wertekonflikte» und «geringe soziale Unterstützung» öfter als die Vergleichsgruppe, Bäuerinnen minim häufiger «geringe soziale Unterstützung».

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