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Im Rahmen des Monitorings des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) werden Stickstoffbilanzen auf Betriebsebene berechnet, um regionale Unterschiede in den Nährstoffüberschüssen aufzuzeigen. Die aktuell dazu genutzte Datengrundlage lässt die genaue Berechnung von totalen Bilanzen noch nicht zu, jedoch können regionale Hotspots aufgezeigt werden. In Zukunft werden weitere Datenquellen in die Berechnung einfliessen, um sie robuster zu machen.
 

Mit der Zentralen Auswertung von Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI) wurde der Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt auf regionaler und betriebstypenspezifischer Ebene berechnet. Im Jahr 2022 wurde die ZA-AUI letztmals durchgeführt und durch das weiterentwickelte Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) ersetzt.

Im MAUS werden die Resultate soweit möglich mit bereits vorhandenen Daten berechnet werden. Darunter fallen unter anderem Daten des Bundesamts für Landwirtschaft (AGIS, Hoduflu) sowie verschiedener Branchenverbände und Forschungseinrichtungen. Eine der ersten so berechneten Grössen ist die Stickstoffbilanz (N-Bilanz), mit der Nährstoffüberschüsse in die Umwelt quantifiziert werden können. Die N-Bilanz im MAUS wird als Oberflächenbilanz nach der OECD-Methode berechnet. Dafür werden alle Einträge (sämtliche Dünger, biologische N-Fixierung, Saatgut und atmosphärische Deposition) den Austrägen (Nährstoffentzug durch geerntete Produkte) gegenübergestellt. Die Resultate wurden approximativ für jeden landwirtschaftlichen Betrieb berechnet, damit sie auf der gewünschten Ebene (z. B. Kanton) aggregiert werden können.

Die erste Berechnung im Rahmen von MAUS wurde für das Jahr 2021 durchgeführt. Da 2021 auch die N-Bilanz für die ZA-AUI-Betriebe berechnet wurde, können die MAUS-Resultate mit denen aus der ZA-AUI verglichen werden. Die MAUS-N-Bilanz fällt gegenüber der ZA-AUI im Durchschnitt 35 Prozent tiefer aus. Werden die Resultate aus der MAUS-N-Bilanz auf die gesamte Schweiz aggregiert, ist dieser nationale Wert auch deutlich tiefer als die vom Bundesamt für Statistik jährlich publizierte nationale N-Bilanz.

Ein Grund für die deutlich tieferen Bilanzen im MAUS sind die fehlenden Informationen zu den eingesetzten Mineraldüngern auf Betriebsebene. In der momentanen Berechnung wird deswegen von einem fixen Mineraldüngereinsatz pro Kultur ausgegangen. Dieser Ansatz unterschätzt jedoch die national eingesetzte Mineraldüngermenge (Baumgartner et al., 2024).

Obwohl die Resultate der MAUS-N-Bilanz die absoluten N-Überschüsse unterschätzen, lässt sich die regionale Verteilung dieser Überschüsse gut darstellen. Durch den Berechnungsansatz im MAUS lassen sich die Resultate auf beliebiger Ebene aggregieren und darstellen. Somit kann auch gezeigt werden, wo in der Schweiz die N-Überschüsse höher bzw. tiefer sind als der nationale Durchschnitt. Die Karte zeigt, dass die Überschüsse im Mittelland generell höher sind, mit den höchsten Werten im Kanton Luzern (Abbildung 1). Aber auch das Berner Mittelland, die Region Thurgau und das St. Galler Rheintal verzeichnen überdurchschnittlich hohe Überschüsse. Im Gegensatz dazu zeigen die alpinen Regionen deutlich tiefere Bilanzen.

Um die Resultate der MAUS-N-Bilanz in Zukunft zu verbessern, werden kontinuierlich weitere Datenquellen in die Berechnung einbezogen. Gerade die fehlenden Daten zum Einsatz von mineralischem Dünger zeigen, dass einzelbetriebliche Managementdaten für ein aussagekräftiges Monitoring wichtig sind. Daher können ab diesem Jahr Feldkalenderdaten über den MAUS-Baustein der Agrarsoftware barto an Agroscope geliefert werden. Je mehr Betriebe ihre Daten teilen, desto bessere Annahmen können für die Berechnung getroffen werden. Während in diesem Jahr die Datenlieferung nur über barto möglich ist, wird die Lieferung in den nächsten Jahren auch über andere Softwareanbieter ermöglicht. Zusätzlich wird im Rahmen von MAUS eine gezielte Umfrage durchgeführt, um fehlende einzelbetriebliche Daten zu erheben. Nach und nach werden auch Satellitendaten genutzt.
 

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Abbildung 1: Prozentuale Abweichung der berechneten N-Bilanzen (aggregiert auf Gemeindeebene) gegenüber dem nationalen Mittelwert.

Quelle
Baumgartner, S., Spiess, E., Liebisch, F. & Gilgen, A., 2024: Regionale Stickstoffbilanzen: Erste Ergebnisse von MAUS (Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz). Agroscope Science, 185, 2024, 1‒43.

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